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Aufruf zur Selbstanzeige: Zeigen Sie Ihre Solidarität!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.06.2013)

14.06.2013

Sind Sie auch empört darüber, dass das Aufzeigen von Missständen in einem Unternehmen kriminalisiert wird? Zeigen Sie Ihre Solidarität und unterzeichnen auch Sie eine Selbstanzeige!

Information in anderen Sprachen: cz es fr it sl

Das Urteil des Oberlandesgerichts Wien in der Berufung des Staatsanwalts gegen den Freispruch im Tierschutzprozess ist da. Und es gibt schlechte Nachrichten: laut diesem Urteil ist es Nötigung, ein Modehaus aufzufordern, aus dem Pelzgeschäft auszusteigen, ansonsten werde es eine legale und friedliche Kampagne geben, in deren Verlauf die Kunden und Kundinnen über die Tierquälerei bei Pelzen informiert werden und deshalb vielleicht nicht mehr in diesem Modehaus einkaufen. Laut Oberlandesgericht sei das nämlich „gegen die guten Sitten“.

Dieses Urteil hat dramatische Konsequenzen für jede Organisation, die Firmen wegen deren Geschäftspolitik kritisiert, sei es wegen Tierschutz, Umweltschutz oder Menschenrechten. Aber auch Einzelpersonen, die einem Unternehmen schreiben, sie werden dort nicht mehr einkaufen, bis sich das Unternehmen ethischer verhält, fallen unter diese Strafdrohung, wenn das Unternehmen dadurch spürbare Umsatzeinbußen fürchten muss. Auf Nötigung steht im Extremfall bis zu 5 Jahre Gefängnis!

Daher fordern wir alle Menschen, die unser Recht auf Beeinflussung von Firmenpolitik in diesem Sinn schützen wollen, dazu auf, sich zu deklarieren. Wir unterschreiben eine Aufforderung an die Geschäftsleitung der Firmen Eybl bzw. Kleider Bauer, aus dem Pelzhandel auszusteigen, und geben das an die Staatsanwaltschaft weiter, um die Strafbarkeit dieser Handlung zu prüfen. Es ist nämlich nicht gegen die guten Sitten, sich so zu verhalten, sondern im Gegenteil, es ist in jedem Sinne gut, Ethik in das Kaufverhalten einfließen zu lassen, andere Kunden und Kundinnen diesbezüglich zu beeinflussen und die Geschäftsleitung der Firmen darauf hinzuweisen.

Wenn wir eine kritische Masse an Unterschriften erreichen, kann dieses Urteil noch korrigiert werden und sei es durch eine entsprechende Gesetzesänderung!

Info: Was ist eine Selbstanzeige?

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Wien, am 14. Juni 2013

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