Teilen:

Aktuelle Studien zeigen: Enthornung ohne Betäubung muss verboten werden

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.11.2006)

Wien, 22.11.2006

Die gesetzlich erlaubte Enthornung von Kälbern ohne Betäubung ist mit erheblichen Schmerzen und Stress verbunden

Die gesetzlich erlaubte Enthornung von Kälbern ohne Betäubung ist mit erheblichen Schmerzen und Stress verbunden

Laut Tierschutzgesetz ist die Enthornung von Kälbern ohne Sedierung, ohne Schmerzausschaltung und ohne Schmerzbehandlung gestattet. Die Vorraussetzungen dafür sind nur, dass die Tiere nicht älter als 2 Wochen sind und dass ein Brennstab zum Ausbrennen der Hornanlagen verwendet wird, der "über eine exakte Zeitsteuerung sowie eine automatische Abschaltung des Brennvorgangs verfügt". Das einzige in Österreich erhältliche Gerät, das diese Anforderungen erfüllt, ist das Buddex-Enthornungsgerät für Kälber.

In Österreich wurden in letzter Zeit zwei Vergleichsstudien mit diesem Gerät durchgeführt. Eine an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (veröffentlicht auf der Nutztierschutztagung Raumberg-Gumpenstein 2006) und eine an der veterinärmedizinischen Universität Wien (Untersuchungen zur Methodik, Schmerz- und Stressbelastung bei der Enthornung von Kälbern mit 2 verschiedenen Enthornungsgeräten).

Die Ergebnisse der Untersuchung an der HBLFA kurz zusammengefasst:

Bei der gesetzlich erlaubten Enthornung ohne Betäubung zeigen die Kälber eine intensive Gegenwehr. Für die Enthornung ist daher eine größtmögliche mechanische Fixierung der Kälber notwendig. Die Fixation, das Ausbrennen und auch die nachfolgenden Schmerzen sind mit erheblichen Stress für die Kälber verbunden.

Aufgrund der heftigen Gegenwehr ist ein fachgerechter Einsatz des Enthornungsgerätes schwer möglich. Da zusätzlich in diesem jungen Alter (< 2 Wochen) die Hornanlagen schwer zu erkennen sind, kann es leicht zu Brennen an falschen Stellen und zur unvollständigen Entfernung kommen, v.a. auch aufgrund des fast unmöglich zu erreichenden gleichmäßigen Anpressdrucks des Brennstabs an der Hornanlage. Der Brennvorgang pro Hornknospe musste in der Praxis daher auch noch häufig wiederholt werden. Trotzdem wuchs bei 48% der auf diese Weise enthornten Kälber eines oder beide Hörner ganz oder teilweise nach.

Die Untersuchung an der veterinärmedizinischen Universität kam zu einem sehr ähnlichen Ergebnis.

"Der Verein Gegen Tierfabriken ist generell gegen die Enthornung von Rindern. Diese Maßnahme dient ja nur dazu die Tiere an tierfeindliche Haltungssysteme anzupassen. Derzeit scheint ein generelles Verbot aber undurchsetzbar", kommentiert Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein Gegen Tierfabriken. "Diese zwei Studien zeigen aber, dass zumindest die Enthornung ohne Betäubung unverzüglich zu verbieten ist. Für diesen Eingriff ist in jedem Fall eine Schmerzausschaltung (Lokalanästhesie) UND eine Sedierung vorzuschreiben. Alles andere ist offenbar mit nicht zu rechtfertigenden Schmerzen und erheblichen Stress für die Tiere verbunden. Das Gesundheitsministerium ist nun am Zug eine an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasste Novelle vorzuschlagen."

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere

03.12.2025, Wien

VGT vor Ministerrat: nach Aufdeckung Hardegg echtes Vollspaltenbodenverbot nötig

Demo „Wann bekommen Schweine endlich Stroh“ am Ballhausplatz – Antrag der Grünen gegen Förderungen für Firlefanz-Vollspaltenboden schon wieder vertagt

02.12.2025, Bildein

VGT zeigt Beweisfotos: Treibjagden im Mensdorff-Jagdgatter am 8. und 11. November 2025

VGT beantwortet Mensdorff-Behauptung: jeder Mensch kann das Jagdgatter am Zaun entlang gehen und wird feststellen, dass der Zaun rundum geschlossen ist

02.12.2025, Bad Goisern

Tierschutz dokumentiert Ausstellung von 120 wildgefangenen Singvögeln in Bad Goisern

Trotzdem die Vogelfänger ihre Ausstellung geheim halten wollten und in eine Mittelschule verlegt hatten, konnten Tierschützer:innen das traurige Schicksal der Vögel filmen

02.12.2025, Salzburg

Salzburg: Kundgebung für verhungernde Stadttauben

Tierschützer:innen machen vor dem Schloss Mirabell auf die dramatische Lage für schutzbedürftige Tiere aufmerksam und nehmen die Stadt in die Pflicht

01.12.2025, Salzburg

Einladung: Kundgebung für verhungernde Stadttauben vor Salzburger Schloss Mirabell

VGT plädiert für tierschutzkonforme Lösung für Stadttauben bis zur Errichtung der Taubenschläge

27.11.2025, Salzburg

Hungernde Tauben, fehlende Fakten

Stadt Salzburg verfügt über keinerlei Daten zu ihrer Taubenpopulation

27.11.2025, Wien

Spiridon II-Tragödie: VGT demonstriert gegen Horror-Tiertransporte auf Hoher See

Auch Rinder von österreichischen Milchbetrieben werden per Schiff in Drittländer exportiert