AutofahrerInnen aufgepasst: Krötenwanderung voll im Gange! - vgt

Teilen:

AutofahrerInnen aufgepasst: Krötenwanderung voll im Gange!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.04.2008)

Wien, 16.04.2008

Amphibien auf gefährlicher Wanderschaft zu ihren Laichgewässern

Amphibien auf gefährlicher Wanderschaft zu ihren Laichgewässern

Bedingt durch die warmen Frühlingstage der letzten Wochen sind die Amphibien aus ihren Winterquartieren erwacht. Zu Tausenden wandern sie jetzt zu jenen Tümpeln und Teichen, wo sie geboren wurden.

Der Weg dorthin führt aber leider oft über stark befahrene Strassen. Für viele Amphibien bedeutet das den sicheren Tod. In und rund um Wien sorgen der Wiener Tierschutzverein, die Wiener Naturwacht, und die Umweltschutzabteilung der MA22 sowie andere Tierschutzorganisationen schon seit Jahren dafür, dass möglichst viele Amphibien lebend ans Ziel kommen.

Spießrutenlauf zum persönlichen Laichgewässer

Die Amphibienwanderung – ausgelöst von Regen und Außentemperaturen über 10 Grad Celsius – beginnt meistens Mitte März und dauert bis in den April hinein. Den Winter haben die Tiere unter welkem Laub, alten toten Baumstämmen oder größeren Steinen verbracht. Von allen Seiten hüpfen sie zu den Gewässern, wo sie in den Jahren davor als Kaulquappen aufgewachsen sind. Am Teich angekommen, legen die Weibchen ihre bereits befruchteten Eier im Wasser ab, um so für Nachkommen zu sorgen.

Die Reise der Amphibien zu diesen Laichgewässern ist aber alles andere als ungefährlich, denn zahlreiche Strassen zerschneiden ihre Wanderrouten. Für die meisten endet deshalb der Trip nicht im heimatlichen Gewässer, sondern schon viel früher und vor allem qualvoll und tödlich unter einem Autoreifen. Das ist mit ein Grund, warum die Kröten, aber auch viele andere Amphibien, stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind.

Deshalb sollten AutofahrerInnen jetzt im Frühjahr besonders aufmerksam sein. Vor allem, wenn sie an milden, verregneten Abenden über einsame Strassen fahren, aber auch bei anderen Witterungen befinden sich die Tiere auf Wanderschaft.

Schutzmaßnahmen im Straßenbau

Zum Glück für die Amphibien wird in Wien bei Straßenumbauarbeiten auf die Bedürfnisse von Frosch und Kröte verstärkt Rücksicht genommen.

So wurden im Zuge von Sanierungsarbeiten der Aspernallee im Wiener Prater drei Tunnel-Unterführungen angelegt, durch die die Amphibien in Zukunft, vom Strassenverkehr ungefährdet, zu ihren Laichplätzen gelangen können.

Speziell die „Wiener Naturwacht“ hat sich sehr stark für die Errichtung dieser Tunelle eingesetzt und mit ihren ehrenamtlichen AktivistInnen die Wanderung der Amphibien in den Abend- und Nachtstunden begleitet, womit es ihr gelang, zahlreiche vom Autoverkehr gefährdete Frösche und Kröten zu bergen.

Auch die verantwortlichen Wiener Magistratsstellen und verschiedene Bauträger haben sich um die Rettung der Tiere verdient gemacht, da die verschiedenen baulichen Schutzmaßnahmen für die Amphibien zu erheblichen Mehrkosten bei den Umbauarbeiten geführt haben. Bleibt nur zu hoffen, dass diese vorbildlichen Schutzmaßnahmen für die Amphibien in weiterer Folge Schule machen und auch bei anderen Strassensanierungsarbeiten in Wien angewandt werden, wo im Frühjahr die Amphibien zu ihren Laichplätzen unterwegs sind.

Im Folgenden eine Auflistung der wichtigsten, teilweise betreuten Amphibienstrecken (aber ganz generell muss in den nächsten Monaten im Umkreis von Parks und Naturlandschaften, die stehende Gewässer wie Teiche, Seen oder Tümpel beherbergen, mit straßenüberquerenden Kröten gerechnet werden – deshalb bitte um besondere Vorsicht):

  • Wien 2, Unterer Prater, Rennbahnstrasse/Aspernallee
    (Lusthaus-, Mauthner- und Krebsenwasser)
  • Wien 14, Rosentalg./Steinböckeng. (Silbersee/Dehneparkteiche)
  • Wien 19, Exelbergstrasse (Schwanenteiche, Paraplueteich bzw. Biberteich, Boku-Teich)
  • Wien 21, Bisamberg/Senderstrasse (Magdalenenhof-Teich)

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.