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Englischer staatlicher TV-Sender BBC lädt VGT zu live Diskussion über Personenstatus von Großen Menschenaffen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.08.2009)

Wien, 05.08.2009

Am 26. Juli nahm Paula Stibbe in London an der Sendung "The Big Question" als enge Freundin des Schimpansen Matthias "Hiasl" Pan und als Antragstellerin für seinen Personenstatus teil

Am 26. Juli nahm Paula Stibbe in London an der Sendung "The Big Question" als enge Freundin des Schimpansen Matthias "Hiasl" Pan und als Antragstellerin für seinen Personenstatus teil

Die zentrale Frage dieser BBC-Diskussion war, ob Große Menschenaffen Grundrechte haben sollten. Der VGT hatte Anfang 2007 für Matthias "Hiasl" Pan, einen der Schimpansen des WTV, die Beistellung eines Sachwalters beantragt. Hintergrund ist die Frage, ob Schimpansen als Personen zu sehen sind. Dieses Gerichtsverfahren wurde weltweit bekannt und der VGT dadurch als Gesprächspartner für Diskussionen zu Menschenaffenrechten gefragt.

Als Vertreterin des VGT flog Paula Stibbe auf Kosten der TV-Station nach London, um zusammen mit Gorillaexperten Dr. Ian Redmond und Universitätsprofessorin und Vizepräsidentin des Großen Menschenaffenprojekts Spanien, Dr. Paula Casal, sowie einem Genetiker und einem Tierexperimentator live zu diskutieren.

Paula Stibbe berichtet: "Dr. Redmond, Prof. Casal und ich konnten gemeinsam sehr überzeugende Argumente dafür liefern, dass alle Mitglieder der Familie der Großen Menschenaffen Schimpanse, Bonobo, Gorilla und Orang Utan als Personen im vollen Wortsinn zu sehen sind. Millionen ZuseherInnen vor dem TV-Gerät konnten sowohl Hiasls persönliche Lebensgeschichte mitverfolgen als auch viele Fakten über die kognitiven Kapazitäten anderer Großer Menschenaffen erfahren, wie z.B. ihre Fähigkeit, die Bewusstseinszustände anderer Personen zu verstehen oder z.B. wie die Gorillas Michael und Koko sowie die Schimpansin Washoe und der Bonobo Kanzi in Zeichensprache zu kommunizieren. Wenn Große Menschenaffen mit Zeichensprache aufwachsen, dann benützen sie sie auch, z.B. um zu bitten, aus ihrem Gehege gelassen zu werden, wie das Washoe z.B. öfter gemacht hat. Wie könnten diese Umstände als moralisch irrelevant eingestuft werden?"

In der Sendung wurde auch betont, dass Hiasl im juristischen Sinne nach dem heute gültigen Gesetz in Österreich bereits als Person anzuerkennen wäre

Nach dem österreichischen Zivilrecht ABGB sind alle Menschen Personen. Der Begriff "Mensch" ist aber biologisch als der "Genus" bzw. die Gattung definiert, zu der auch der Schimpanse gehört. Zweitens würde das ABGB nicht zwischen Menschen und Personen unterscheiden, wenn es um ein und dieselbe Gruppe ginge. Es muss also auch Personen geben, die keine Menschen sind, wie z.B. Firmen, die juristischen Personenstatus haben. Firmen gelten als Personen, weil sie Interessen haben, die sich von den Interessen ihrer Angestellten unterscheiden. Um diese firmenspezifischen Interessen vertreten zu können, muss die Firma Personenstatus haben. Dasselbe gilt aber auch für Große Menschenaffen. Paula Stibbe dazu: "Jeder Mensch, der Hiasl trifft, wird innerhalb von Minuten zustimmen, dass er ein Wesen mit eigenen Interessen ist."

Dass dieses Thema an so prominenter Stelle im Fernsehen diskutiert wurde, zeigt die große sozio-politische Relevanz dieser Frage in unserer Gesellschaft.

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