Neues vom Schweineskandal - vgt

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Neues vom Schweineskandal

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.04.2001)

Laaben, 04.04.2001

Neue Erkenntnisse: Schweinemäster kaufte für über 2 Millionen öS Medikamente bei Autobahn-Tierarzt 

Am 23.2.01 hat der VGT - Verein gegen Tierfabriken durch eine Anzeige bei den Behörden die haarsträubenden tierquälerischen Zustände im Schweinemastbetrieb in Enknach, Bezirk Braunau (OÖ), an die Öffentlichkeit gebracht hat. Inzwischen sind etliche weitere Details über diesen Betrieb, der ursprünglich mit einem Gütesiegel geliefert hat und der den Behörden seit Jahren bekannt war, ans Licht der Öffentlichkeit gelangt: Seit 1998 soll er großteils illegale Medikamente im Wert von über 2 Millionen öS von einem berüchtigten Autobahn-Tierarzt bezogen haben. Gegen diesen laufen bereits verschiedenste Verfahren wegen organisierter Kriminalität, Gemeingefährdung bzw. Vergehen nach dem Tierärztegesetz und Arzneimittelrecht. Im Buch "Gesundheitsrisiko Schweinefleisch" steht zu lesen, daß dieser "Tierarzt" - ähnlich wie sein bereits in U-Haft sitzender Kollege - seit Jahren einen schwunghaften, grenzüberschreitenden Handel mit illegalen Arzneien, großteils billige Nachbauten aus dem Ostblock oder China, betreibt. Der Vertrieb der Medikamente soll nicht nur über Kofferraum-Importe, sondern auch über einen Container am Terminal abgewickelt werden: hier bedienen sich diverse Zwischenhändler (andere Tierärzte, Futtermittel-Vertreter oder zu Unterhändlern mutierte "Bauern"), um es unauffällig in die Ställe zu bringen. Insgesamt wurden in den letzten 4 Jahren allein in OÖ 27 Anzeigen wegen Medikamentenmißbrauchs betreffend 800 kg (!) gesundheitsgefährdender bzw. verunreinigter Inhaltsstoffe eingebracht. Dennoch blüht der Handel weiter...

Mitte März wurde im Auftrag der BH ein Gutachten durch die Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft über den Betrieb erstellt. Darin ist von "untragbaren Zuständen" die Rede sowie von unzureichender Belüftung, gesundheitsschädlichem Stallklima, Dunkelställen ohne natürlichem Tageslicht, zu hohen Temperaturen, Kot in den Futtertrögen etc. Alles Zustände, die bereits durch die vor sechs Wochen dem VGT zugespielten Videos und Fotos offensichtlich waren. Zusätzlich waren auf diesen Bildern etliche kranke und verletzte Tiere - hauptsächlich offene Gelenkswunden oder abgebissene Schwänze -, tote Tiere in den Gängen oder der Futterkammer sowie jede Menge Arzneimittel und Antibiotika bzw. dreckige Spritzen mit aufgesetzten Kanülen zu sehen. Ganz offensichtlich wurden diese regelmäßig vom Betreiber selbst nach Belieben eingesetzt.

Obwohl das Gutachten vom Inhalt her ausgereicht hätte, den Betrieb sofort zu schließen, darf er einstweilen weitermachen. Immerhin erging zumindest ein erster Bescheid der BH an ihn, keine Tiere mehr einzustellen und bauliche Veränderungen vorzunehmen, bevor neue Tiere dazukommen. Ob dem entsprochen wird, ist zu bezweifeln, da der Betreiber scheinbar nicht daran denkt, umzubauen. Inzwischen sind auch nur mehr 2000 (statt früher 4000) Tiere in der Tierfabrik. Vielleicht ist ihm inzwischen auch die Gunst der Behörden abhanden gekommen, denn laut Insider-Berichten hat die Gemeinde all seine katastrophalen Bauten jahrelang stillschweigend genehmigt, ohne daß es dafür überhaupt offizielle Bewilligungen gab. Zudem sollen jährlich ca. 1000 Schweine nicht am Schlachthof, sondern in der Tierkörperverwertung gelandet sein, 3 Stück pro Tag! Haben hier etliche Leute jahrelang ihre Hand aufgehalten und wurde deswegen nur so schleppend ermittelt? Der Fall - nur ein "schwarzes Schaf", gegen das die Behörden endlich - wieder einmal nach Aufzeigen durch Tierschützer und Medien - zaghaft etwas unternehmen? Mitnichten. Der Schweineskandal hat System, an dem offenbar alle mitprofitieren, nur nicht die betroffenen "armen Schweine ".

Wann werden endlich die verantwortlichen Politiker reagieren?

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