Fleischskandale ohne Ende? - vgt

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Fleischskandale ohne Ende?

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.01.2001)

Laaben, 24.01.2001

Nach BSE- und Schweineskandal: "Was können wir noch essen?"

Nicht nur Rind- und Schweinefleisch, sondern auch Geflügel ist gefährlich!

Die Fleischskandale der letzten Zeit (von verdorbenem und vordatiertem Fleisch in Supermärkten, über Salmonellen, Schweinepest, Dioxine, Altöle, Klärschlamm und Kadavermehle im Futtermittel, bis hin zu BSE und illegalen, krankmachenden Medikamenten) ziehen sich wie ein roter Faden als logische Folge durch ein über Jahrzehnte verfehltes Agrarsystem. Die Konsequenzen der "verantwortlichen" Politiker waren jedesmal die gleichen: zuerst so lange wie möglich VERTUSCHEN, dann BESCHWICHTIGEN und BESCHÖNIGEN. Das System ist jeweils das Gleiche geblieben. In Deutschland mußten allerdings bereits drei Minister als Folge des BSE- bzw. Medikamentenskandals zurücktreten und dort gibt es erstmals sogar eine grüne Landwirtschaftsministerin. Nur in Österreich tut man noch immer so, als wären die Politiker völlig schuldlos und von den Entwicklungen "überrascht" worden.

Aber auch die Konsumenten, die durch ihren Griff nach billigsten Supermarktteilen dieses System noch geschürt haben, darf man nicht aus der Verantwortung nehmen. Denn wenn man nun von "Alternativen" spricht, so fällt den meisten Menschen nicht etwa das Naheliegendste, nämlich die Wahl von gesunden, frischen, biologischen pflanzlichen Lebensmitteln ein, sondern lieber Geflügel-, Straußen- bis hin zu Kanguruh-Fleisch. Dabei wissen die wenigsten, daß gerade bei Straußen schon seit 1993 nachgewiesen ist, daß auch diese BSE bekommen können. Und Geflügel wurde bis vor ein paar Wochen völlig legal Kadavermehl verfüttert. Ebensowenig ist bekannt, daß gerade in der - auch in Österreich vorherrschenden - Intensivhaltung von Hühnern und Puten genauso massiv Antibiotika und ähnliche Medikamente eingesetzt werden, wie in der Schweinehaltung - anders wären die krankheitsbedingten "Ausfälle" noch viel massiver. Das hat der VGT mittels Foto- und Videomaterial bereits 1995 aufgedeckt.

Der Bedarf am angeblich "gesünderen" Geflügelfleisch ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Um diesem enormen Bedarf nachzukommen und die Produktionskosten gering zu halten, wurden die Tiere auf möglichst raschen Fleischzuwachs gezüchtet. "Qualzuchten" waren die Folge. Mit der extrem raschen Zunahme an Muskelmasse können andere Körperteile wie Darm, Knorpel oder Knochen nicht mithalten. Bis zu 80% der Tiere leiden unt er Knochen- oder Gelenksschäden. Einige Tiere können gar nicht mehr gehen und liegen bis zum Tag der Schlachtung im eigenen Kot und sind den Attacken ihrer Artgenossen hilflos ausgesetzt.

Deswegen wird den Puten-Küken in den ersten Lebenstagen der Oberschnabel mit glühenden Drähten oder Laserlicht gekürzt. Gleichzeitig wird damit auch die Gefiederpflege, das natürliche Picken am Boden, eine der Hauptbeschäftigungen freilebender Truthühner, und eine normale Futteraufnahme verhindert. Puten werden zwar nicht in Käfigen gehalten, aber nur weil dies in der Mast nicht möglich ist. Auch Masthühner werden in Bodenhaltung großgezogen. Die Bestallungsdichte unterliegt dabei dem Ermessen des Züchters. Als Faustregel können 30 kg und darüber pro Quadratmeter angesehen werden. Das entspricht zwei Putern auf dieser kleinen Fläche. Wenn man bedenkt, daß Truthühner äußerst bewegungsfreudige Tiere sind, eine besondere Quälerei. Der Ammoniakgestank ist in diesen Hallen unerträglich!

All diese Tatsachen münden in der Erkenntnis, daß Puten um nichts artgerechter aufgezogen und gefüttert werden, wie all die anderen gequälten "Nutz"-Tiere.

Will man diese neuen Skandale nicht wieder nur aussitzen, sondern endlich einmal was daraus lernen, so kann die Alternative nur heißen: weg von gesundheitsschädlichen und ethisch unverantwortlichen tierischen Produkten, hin zum biologischen Landbau!

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