Fohlenauktion in Maishofen: VgT kauft ein verletztes Schlachtfohlen frei - vgt

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Fohlenauktion in Maishofen: VgT kauft ein verletztes Schlachtfohlen frei

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.10.1999)

28.10.1999

Brutal zu Tieren -- brutal zu Menschen

Am Vormittag des 27.10. haben wir, der "Verein gegen Tierfabriken" gemeinsam mit "animal peace Deutschland", eine Fohlen-Versteigerung in Maishofen (Salzburg) massiv gestört.

Hintergrund der Aktion war, daß jedes Jahr auf drei großen Auktionen mehrere hundert Haflinger und andere Fohlen und ca. eben so viele erwachsene Tiere an Pferdehändler vorwiegend aus Italien versteigert werden. Die Fohlen werden dort erstmals brutal den Muttertieren entrissen, mit Hilfe von Elektroschocks und Schlägen auf die Transporter geladen und dann über Stunden in Richtung Süden transportiert. Den Sommer über wurden sie als Touristenattraktion gehalten und sogar extra dafür gezüchtet, wohlwissend, daß sie im Herbst nichts weiter als "zu entsorgende Überschußware" sein würden.

Zuchtverbände empfehlen nämlich, niemals eine Stute "leerstehen" zu lassen. Es geht -- wie immer bei Tieren -- nur ums Geschäft.

Nach Saisonende werden die erst wenige Monate alten Tiere dann auf diesen Auktionen wieder versteigert -- bzw. gleich zum Schlachtpreis von S 20,- pro Kilo verkauft-- und in weiterer Folge geschlachtet, da v.a. für die in Massen "produzierten" Hengstfohlen kein Bedarf besteht. In Italien gilt Pferdefleisch, v.a. das junger Tiere, noch immer als "Delikatesse".

Zur Aktion: Vier Aktivisten ketteten sich kurz nach elf Uhr am Eingang zur Versteigerungshalle an den Eisengeländern an, um den Zugang für die Pferde zu blockieren. Die übrigen 20 Aktivisten hielten in der gestopft vollen Halle Transparente mit Aufschriften wie "Geboren zum Töten -- Schluß mit der Massenschlachtung von Fohlen", "Tiere achten statt schlachten" und "Wann bekommen Tiere endlich Rechte?". Die Aggression der Bauern, Tierausbeuter und Viehtreiber ließen erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten. Bereits nach fünf Minuten versuchten sie, uns die Transparente zu entreißen und aus der Halle zu drängen. V.a. die angeketteten, wehrlosen AktivistInnen attackierten sie so massiv, indem sie ihnen Sägemehl in die Augen streuten und an deren Halsketten zerrten, daß wir unsere Leute vor diesen extrem brutalen Schlägertypen in Schutz nehmen mußten, und sie schließlich von den Halsketten befreiten, damit sie nicht erwürgt würden.

Einen unserer Aktivisten traf die Brutalität dieser (Un-)Menschen leider besonders schwer: Als er noch angekettet am Boden lag, wurde bereits auf ihn eingetreten und an seiner Halskette gezerrt. Als wir ihn endlich mit Mühe im großen Tumult befreien konnten, wurde ihm noch ins Gesicht und in den Nacken getreten. Er wurde so schwer verletzt, daß er mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Diagnose Prellung und Zerrung der Halswirbelsäule! Er hätte dort einige Tage zur Beobachtung bleiben sollen, da er aber aus Passau war, entschloß er sich trotz Schmerzen, das Krankenhaus noch am selben Tag wieder zu verlassen.

Diese ganzen Brutalitäten wurden von zwei Fernsehteams gefilmt, deren Kameraleute selbst Angriff der Attacken wurden, indem ihnen die Kameras aus der Hand geschleudert wurden. Selbst 70-jährige Pensionisten, die auch Transparente hielten, wurden am Kopf geschlagen. Auch der VGT-Geschäftsführer wurde bei diesem Wirbel mehrmals geschlagen und heimtückisch von hinten Sägespäne in die Augen geworfen. Seine Foto-Kamera wurde ihm von einem besonders aggressiven 150-kg-Typen aus der Hand geschlagen und das Blitzgerät zerstört. Wir mußten daher die Blockade abbrechen und verständigten -- leider zu spät -- die Gendarmerie. Wir erstatteten mehrere Anzeigen wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Mordversuch und werden eine Sachverhaltsdarstellung an die StA Salzburg einbringen.

Die Versteigerung ging anschließend zwar weiter, aber immerhin konnte der Verein "Tiere und Natur" sowie der "Verein gegen Tierfabriken" je eines der besonders armen Fohlen freikaufen, anschließend auf einem Gnadenhof in Bayern unterbringen und so vor dem sicheren und brutalen Tod am italienischen Schlachthof retten.

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