Wien, 23.07.2025
Immer mehr Konsument:innen achten bei der täglichen Pflege auf vegane und tierversuchsfreie Produkte. Wir geben einen Überblick.
Jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht, hat eine persönliche Pflege- oder Schönheitsroutine. Während manche mit wenigen Basics wie Seife, Shampoo und Zahnpasta auskommen, füllt sich bei anderen das Badezimmer mit einer Vielzahl an Tuben, Tiegeln und Flaschen – stets auf der Suche nach den idealen Produkten für jeden Bereich des Körpers.
Doch ganz gleich, ob die tägliche Pflege ausgiebig oder minimalistisch ist: Kaum jemand verzichtet vollständig auf Kosmetik. Das zeigt sich auch im Sortiment der Geschäfte – nach Lebensmitteln zählen Pflegeprodukte zu den meistverkauften Konsumgütern.
Im Laufe der Zeit gerieten jedoch immer mehr Inhaltsstoffe in die Kritik. Konservierungsmittel, Wirkstoffe oder Füllstoffe wurden mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Als Reaktion darauf entstand ein wachsender Markt für Bio- und Naturkosmetik, bei dem – ähnlich wie bei Lebensmitteln – Herkunft und gesundheitliche Unbedenklichkeit im Vordergrund stehen.
Zunehmend achten Konsument:innen aber auch auf ethische Aspekte – insbesondere im Hinblick auf eine vegane Lebensweise, die längst nicht mehr auf Ernährung beschränkt ist. Auch im Bereich Körper- und Schönheitspflege findet ein Umdenken statt: Die Nachfrage nach veganen Produkten wächst stetig. Immer mehr Menschen möchten sicherstellen, dass ihre tägliche Pflege mit ihren ethischen Überzeugungen im Einklang steht. Doch was genau macht Kosmetik vegan?
Was bedeutet "vegane Kosmetik"?
Vegane Pflegeprodukte enthalten keinerlei tierliche Bestandteile – weder offensichtliche wie Milch oder Honig noch versteckte wie Karmin, ein Farbstoff aus Schildläusen, der in konventionellen Produkten häufig zu finden ist. Stattdessen setzen Hersteller auf pflanzliche Alternativen wie Aloe Vera, Agavendicksaft oder pflanzliche Milchsorten wie Mandel- oder Kokosmilch. Ein Beispiel ist die Gesichtscreme Enzymion von Lush, die frische Papaya und Zitrone enthält – besonders im Sommer eine erfrischende Pflegeoption. Eine pflanzliche Alternative zu Bienenwachs ist beispielsweise Candelillawachs oder Sonnenblumenwachs, die beide in der veganen Gesichtsreinigung Ultraplant von Lush enthalten sind. Eine weitere Zutat ist hierbei auch Bio-Agavennektar, der eine feuchtigkeitsspendende Alternative zu Honig darstellt. Ob ein Produkt tatsächlich vegan ist, lässt sich am zuverlässigsten durch einen Blick auf die Inhaltsstoffe und anerkannte vegane Siegel feststellen.
Vegan ist nicht gleich tierversuchsfrei
Wichtig zu wissen: "Vegan" bedeutet nicht automatisch auch "tierversuchsfrei". Einige Hersteller beziehen Rohstoffe von Firmen, die in Tierversuche involviert sind. Zwar gelten in der EU strenge Vorschriften – sowohl für Endprodukte als auch für verwendete Inhaltsstoffe –, doch gibt es Ausnahmen: Für Substanzen, die auch außerhalb der Kosmetikbranche eingesetzt werden, können Tierversuche laut REACH-Verordnung erlaubt oder sogar verpflichtend sein. Zudem ist es Unternehmen weiterhin möglich, Tierversuche außerhalb der EU durchführen zu lassen, um Produkte in Ländern zu verkaufen, in denen solche Tests vorgeschrieben sind.
Ein Vorreiter: Lush
Das Unternehmen Lush geht bewusst einen anderen Weg: Es führt keine Tierversuche durch, verwendet keine tierischen Inhaltsstoffe und bezieht Rohstoffe ausschließlich von Firmen, die ebenfalls tierversuchsfrei arbeiten. Darüber hinaus macht sich Lush aktiv für ein weltweites Ende von Tierversuchen stark – ein Anliegen, das zum zentralen Unternehmenswert erklärt wurde. Mit öffentlich zugänglichen Statements und Richtlinien fördert das Unternehmen Transparenz und stellt sicher, dass sämtliche Produktionsschritte ethischen Standards entsprechen. Dieses Wissen teilt Lush mit der Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für tierversuchsfreie Kosmetik zu stärken und Veränderung in der gesamten Branche voranzutreiben.