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Protest gegen Pandemien vor Fleischtheken

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.05.2020)

Wien, 22.05.2020

Tierschutz-Aktivist_innen protestierten vor Fleischtheken gegen die Tiernutzung und Fleischproduktion als Brutstätte neuer Krankheiten.

Expert_innen weltweit warnen wie auch der VGT vor der Gefahr der Tiernutzung als einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung neuer, gefährlicher Krankheiten. Lebensraumverlust und Bejagung von Wildtieren, sowie die Intensivtierhaltung stellen ideale Brutstätten und Übertagungsort für neue Pathogene dar.

Corona in Schlachthöfen

Nicht nur die als Ursprung vermuteten Wildtiermärkte müssen kritisiert werden. Die Corona-Ausbrüche in zahlreichen US-amerikanischen und deutschen Schlachthöfen zeigen, wie schnell sich gefährliche Keime auch in diesem System ausbreiten können. Die Ausbeutung der Tiere trifft sich dort mit meist schlechten Arbeitsbedingungen für das Personal – eine Kombination, die maximalen Schaden anrichtet.

Keime in den Ställen

Insbesondere die konventionelle Intensivtierhaltung – auch in Österreich – liefert ideale Bedingungen für die Entstehung besonders gefährlicher Erreger. Die Haltung hunderter bis tausender oder zehntausender Tiere in großer Enge (selbst unter Einhaltung der gesetzlichen Besatzdichte) erhöht das Krankheitsrisiko enorm. Die meist genetisch äußerst ähnlichen Tiermassen können neuen Erregern kaum etwas entgegensetzen – deshalb muss in der Landwirtschaft auf große Mengen Antibiotika zurückgegriffen werden. 2018 wurden so 49,85 Tonnen an verschiedenen Antibiotika in der Veterinärmedizin verwendet – rund 77% für Schweine, 18% für Rinder und 5% in der Geflügelhaltung. Gegenüber 2017 fand ein Zuwachs der verwendeten Antibiotika von 11,7% statt!

Das Risiko von Resistenzen in neuen Keimstämmen ist dadurch in der Nutztierhaltung so hoch wie an wenig anderen Orten!

Der VGT wies darauf bereits in einem offenen Brief an Minister Anschober und Ministerin Köstinger hin.

Weltweit rufen nicht nur Tierschützer_innen, sondern auch Humanmediziner_innen und andere Expert_innen nun dazu auf, das Tiernutzungssystem zu überdenken. Wir können dieses Risiko als Menschheit nicht weiter ignorieren, so VGT-Aktivistin Lena Remich. Wir wollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass wir nicht nur auf die Wildtiermärkten schauen, sondern auch direkt bei uns etwas ändern müssen. Tierproduktion, Intensivtierhaltung, Schlachtwesen, Fleischkonsum – hier muss sich etwas ändern!


Pressefotos (Copyright: VGT/VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)

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