Teilen:

Karmin / E 120

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.12.2023)

Wien, 10.12.2023

Echtes Karmin, auch oft als E 120 auf der Zutatenliste vermerkt, ist ein Farbstoff, der aus Läusen hergestellt wird. Produkte mit Karmin sind daher nicht vegan.

Für Karmin gibt es verschiedene Bezeichnungen. Oft liest man Echtes Karmin, Karminsäure, Karminrot, Cochenille, Koschenille oder die europäische Zulassungsnummer E 120 für Lebensmittelzusatzstoffe1. Farblack in dieser Farbe wird außerdem als Florentiner Lack, Kugellack, Münchner Lack, Pariser Lack oder Wiener Lack bezeichnet2.

Was ist Karmin und wofür wird es verwendet?

Karmin ist ein organischer roter Farbstoff, der aus Cochenilleschildläusen (auch Kermes-Schildläuse) gewonnen wird und dessen Hauptbestandteil die Karminsäure ist. Der Name leitet sich aus dem arabisch-persischen Wort kermes für Scharlachbeere ab2. Karmin wird zur Färbung von Lebensmitteln eingesetzt, so werden zum Beispiel Überzüge für Wurst und Käse, Marmeladen, Süßigkeiten oder alkoholische Getränke mit Echtem Karmin gefärbt. Auch in der Kosmetikindustrie bzw. als Färbemittel für Textilien und Medikamente sowie der Malerei kommt Karmin zum Einsatz1. Rot gefärbte Lebensmittel enthalten oft Echtes Karmin, ein genauer Blick auf die Zutatenliste bzw. die E-Nummern bei „zufällig veganen“ Produkten (Produkte, die nicht explizit als vegan gekennzeichnet, aber laut Zutatenliste dennoch rein pflanzlich sind) lohnt sich also beim Einkauf.

Wie wird Karmin hergestellt?

Cochenilleläuse sind in Süd- und Mittelamerika beheimatet und leben dort auf einer bestimmten Kaktusart. Echtes Karmin wird aus befruchteten weiblichen Läusen gewonnen1. Dafür werden diese in Wasser unter Zusatz von etwas Schwefelsäure gekocht. Anschließend wird die Karminsäure unter der Anwendung von Alaun und Kalk herausgelöst, gewaschen und getrocknet. Aus einem Kilogramm Cochenilleläusen werden ca. 50 Gramm Karmin gewonnen2. Für ein Kilogramm Farbe müssen ungefähr 150.000 der etwa 4mm großen Läuse sterben. Die Tiere werden für die Karmin-Produktion extra gezüchtet. Teilweise werden die Mutter-Schildläuse dabei von den Bauern/Bäuerinnen in kleine Säckchen gesperrt, damit sie an der Pflanze nicht allzu großen Schaden anrichten3.

Alternativen

Für nur wenige Gramm Karmin müssen tausende Schildläuse sterben. Inwiefern Insekten Schmerzen empfinden ist noch nicht endgültig geklärt, daher sollte von ihrer Tötung aus Tierschutzsicht genauso abgesehen werden, wie bei anderen Tierarten. Außerdem kann Echtes Karmin zu allergischen Reaktionen in den Atemwegen und an der Haut führen1. Rote Farbe lässt sich durch viele Alternativen pflanzlicher Herkunft herstellen:

Früchte: Johannisbeeren, Aroniabeeren oder Himbeeren eignen sich hervorragend zum Färben. Rote Lebensmittelfarbe kann sogar sehr leicht selbst hergestellt werden, indem man die Früchte kocht und anschließend durch ein Sieb drückt4.

Gemüse: Rote Rübe (dt. Rote Beete) und Rotkraut (dt. Rotkohl) sind eine einfache Alternative zu Karmin. Das Gemüse kann gekocht und anschließend passiert werden, um rote Lebensmittelfarbe zu erhalten5.

Alkannawurzel (Schminkwurz): Die Rinde der Wurzel von Alkanna enthält Rotpigmente. Die Pflanze wird daher zur Gewinnung von Farbstoffen verwendet6.

E 123 und E 124: Synthetische Alternativen zu Echtem Karmin sind Amaranth (nicht zu verwechseln mit dem Pseudogetreide) und Cochenillerot A. Man findet sie auch unter den europäischen Zulassungsnummern E 123 bzw. E 124 in der Zutatenliste.

Quellen

1 Was ist echtes Karmin

2 Karmin

3 Cochenille-Schildlaus-Zucht bei Guatiza

4 Lebensmittelfarbe selber machen

5 Natürliche Lebensmittelfarbe ohne Chemie selber machen

6 Schminkwurz

25.09.2025, Wien

Bis heute 2.228 VGT-Aktionen gegen den Schweine-Vollspaltenboden: to be continued

Zwischen 12. August und 21. September haben Tierschützerinnen in Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Linz je 24 Stunden auf dem „neuen“ Vollspaltenboden ab 2034/2038 verbracht

25.09.2025, Wien

14. Tierschutzlauf in Wien

Laufen für den Tierschutz: Am 5. Oktober 2025 findet der Tierschutzlauf auf der Prater Hauptallee in Wien statt.

24.09.2025, Wien

VGT vor Parlament: Wann wird der Schweine-Vollspaltenboden endlich verboten?

Lassen wir den Firlefanz-Vollspaltenboden, der ab 2034/2038 neuer Mindeststandard wird, einmal beiseite: wann dürfen Schweine mit einem weich eingestreuten Liegebereich rechnen?

21.09.2025, Linz

Nach 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Linz: „Mir tut wirklich alles weh!“

Auch der neue, von der Regierung ab 2034/2038 vorgeschriebene Mindeststandard in der Schweinehaltung ist ein Vollspaltenboden mit allen Konsequenzen

20.09.2025, Linz

In Linz beginnt’s: Aktivistin beginnt ihre 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden

Sie testet dabei genau jenen neuen Mindeststandard, der ab 2034/2038 für alle Schweinebetriebe als „Gruppenhaltung Neu“ vorgeschrieben wird, aber ein Vollspaltenboden bleibt

19.09.2025, Linz

Linz: ab morgen Samstag 9 Uhr Tierschützerin 24 Stunden auf Vollspaltenboden

Eine VGT-Aktivistin will jetzt herausfinden, ob der von der Regierung ab 2034/2038 als neuer Mindeststandard für Schweine vorgeschriebene Boden wirklich physisch angenehm ist

18.09.2025, Wien

29 Stunden im "Tiertransporter" - Aktivistin berichtet

VGT-Campaignerin Isabell verbrachte 29 Stunden in einem nachgebauten Tiertransporter. Sie zieht das Fazit ihres Selbstexperiments.

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Streunerkatzen brauchen unsere Hilfe – nicht nur in Österreich

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng hat ein Kastrationsprojekt auf der Sinai-Halbinsel gegründet