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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.06.2020)

Wien, 23.06.2020

Seide ist ein Stoff, der aus den Spinnfäden von Seidenraupen hergestellt wird. Seide ist daher nicht vegan.

Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen, das ist die Larve des Seidenspinners (auch Maulbeerspinner genannt). Lange Zeit galt Seide als teures Luxusgut, heute wird sie für zahlreiche Produkte wie Steppjacken, Bettdecken, Schirme oder Zahnseide verwendet. Der Hauptproduzent von Seide ist nach wie vor China, wo der Stoff bereits seit tausenden von Jahren bekannt ist. Daneben zählen Indien und Usbekistan zu den wichtigsten Erzeugerländern1.

Was ist Seide?

Unter Seide versteht man den Spinnfaden, mit dem die Seidenraupe ihren Kokon umspinnt. Dafür verankert sich die etwa vier Wochen alte Raupe mit einem Seidengewirr an Grashalmen und Zweigen. Anschließend spinnt sie einen einzigen Faden von insgesamt rund 3000 Metern Länge um sich herum. Die Raupe besitzt dafür vier Drüsen an der Unterlippe, wobei immer zwei gleichzeitig einen Faden produzieren, der aus Protein besteht. Dieser Faden wird mit einem Leim, auch Seidenbast genannt, verklebt, welcher Pigmente enthält, die den Farbton der Rohseide bestimmen.2

Wie wird Seide gewonnen?

Damit die Larven den Kokon beim Schlüpfen nicht zerstören, werden diese nach etwa zehn Tagen vom/von der Züchter_in mit Wasserdampf, Heißluft oder in der Mikrowelle getötet. Danach werden die Kokons in heißes Wasser gelegt, damit sich der Klebstoff löst und die Seidenfäden abgewickelt werden können. Aus einem Kilogramm Kokons entstehen ca. 250 Gramm Seidenfaden.2 Pro Gramm Seide müssen etwa 15 Tiere getötet werden, das heißt für ein T-Shirt werden rund 500 Kokons bzw. 500 Raupen getötet3. 2018 wurden weltweit etwa 160.000 Tonnen Seide hergestellt1, also etwa 2,4 Billionen Seidenraupen getötet.

Alternativen

Für nur ein Gramm Seide müssen 15 Seidenraupen sterben. Inwiefern Insekten Schmerzen empfinden ist noch nicht endgültig geklärt, daher sollte von ihrer Tötung aus Tierschutzsicht genauso abgesehen werden, wie bei anderen Tierarten. Es gibt eine Reihe von tierfreundlichen Alternativen:

Andere Seiden: Neben der Maulbeerseide gibt es auch noch Wildseide und Eri-Seide. Bei der Wildseide werden, wie der Name schon sagt, Kokons wild gesammelt, also die Tiere nicht extra für die Seidenproduktion gezüchtet. Meist wird unter dem Begriff die aus Indien stammende Tussahseide verstanden, die vom Tussahseidenspinner erzeugt wird. Die Kokons werden erst gesammelt, wenn der Falter den Kokon bereits verlassen hat. Die Eri-Seide wird aus den Kokons des Götterbaum-Spinners hergestellt und stammt aus Thailand. Auch diese Kokons werden erst gesammelt, wenn der Falter die Hülle bereits verlassen hat. Bei diesen beiden Seiden-Varianten werden die Larven also nicht getötet, dennoch handelt es sich dabei um Tierprodukte, die demnach nicht vegan sind.3

Sojaseide: Sojaprotein entsteht als Nebenprodukt der Tofu-Produktion. Es kann zu einer seidenartigen Faser verarbeitet werden und hat eine glänzende, glatte und weiche Struktur. Außerdem nimmt die Sojaseide Feuchtigkeit auf und ist temperaturregulierend.4

Viskose und Modal: Viskose Cellulose ist ein Stoff, der aus Holz gewonnen wird. Sie ist weich, glänzend und hat eine hohe Saugfähigkeit. Modal gehört ebenfalls zu den Viskosefasern und wird aus Buchenholz gewonnen. Die Fasern sind kühlend und feuchtigkeitsabsorbierend und fühlen sich glatt und weich an. Der Stoff ist glänzend und elastisch.4

Lyocell / Tencel: Diese Fasern werden ebenfalls aus Holz hergestellt und sind glatt und weich, reißfest und strapazierfähig.4

Kapok: Kapok wird auch als Pflanzendaunen bezeichnet und wird aus den Samen des Kapok-Baumes (auch Seidenwollbaum genannt) gewonnen. Es ist leicht, weich und atmungsaktiv.4

Pima-Baumwolle: Die stärkste, feinste und weichste Baumwollart die es gibt. Der Stoff ist glänzend und widerstandsfähig.4

Quellen

1 International Sericultural Commission: Statistics

2 Planet Wissen: Werkstoffe: Seide

3 Hessnatur: Seide

4 Clear you up: Seide – welche guten Alternativen gibt es?

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