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Gedanken über eine zeitgemäße Wildtierethik

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.11.2020)

Wien, 24.11.2020

Online Videovortrag von Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer am Donnerstag, dem 3. Dezember 2020 ab 20 Uhr. In seinem Vortrag reflektiert der erfahrene Tierarzt über einen auch heutzutage noch angemessenen Umgang mit Wildtieren.

Termin
Donnerstag, 3. Dezember 2020, 20:00 Uhr
(eine Videoaufzeichnung veröffentlichten wir später)
Ort
Online-Videostream
Anmeldung
Teilnahmewunsch bitte an events (ät) vgt (punkt) at senden! (Wegen der begrenzten Platzanzahl erhalten von uns nur die Schnellsten den Link per Email.)

Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos.

Die zeitgenössische Tierethik beschäftigt sich bislang vor allem mit dem Umgang mit Tieren, die von Menschen genutzt werden. Fragen über die moralische Berücksichtigungswürdigkeit von wildlebenden Tieren wurden im tierethischen Diskurs bislang eher seltener gestellt. Aber das ändert sich derzeit und dieses Feld wird sich in Zukunft vermutlich rasant weiterentwickeln (der Begriff Tier ist hier im Sinne von nichtmenschlichen Tieren gemeint).

Sollen wir also wildlebende Tiere (z.B. hinsichtlich vergleichbarer Eigenschaften bzw. Interessen) gleich behandeln wie etwa landwirtschaftliche Nutztiere oder Labortiere? Können Ungleichbehandlungen gerechtfertigt werden oder stellen sie einen Willkürakt dar?
Konkret stellt sich die Frage, ob moralische Akteure empfindungsfähigen wildlebenden Tieren aus ethischer Sicht positive Pflichten in der Form von Rettungs-, Hilfs- und Unterstützungspflichten schulden, und falls ja, was diese Pflichten genau beinhalten.

Die zeitgenössische Debatte in der Wildtierethik kann im Wesentlichen in drei Strömungen unterteilt werden, wobei Laissez-faire Ansätze einzig Unterlassungspflichten gegenüber wildlebenden Tieren fordern und menschliche Einmischungen als moralisch problematisch erachten, konditionale Pflichtenansätze die Einmischungen nur in Einzelfällen unter genau definierten Umständen verlangen und Interventionspflichtansätze für teils massive Eingriffe plädieren, um die Lebensqualität von Wildtieren zu verbessern.
Diese Grundsätze der Wildtierethik können natürlich auch auf Fragen hinsichtlich des Umgangs mit jagdbarem Wild angewendet werden, denn viele Menschen haben schließlich großes Interesse an diesen Tieren. Und das nicht nur, wenn es sich dabei um die Wiederkehr der großen Beutegreifer wie Bär, Wolf und Luchs handelt. Sie wollen die Deutungshoheit über Wildtiere nicht nur den Jägern überlassen und haben damit recht, denn freilebende Wildtiere zählen bis zu ihrem Fang bzw. bis zum Erlegen zum unbeweglichen Gut; sie gelten privatrechtlich als herrenlos (§ 295 ABGB) und stehen grundsätzlich jedermann zur Aneignung frei (res nullius). Im Hinblick auf jagdbare Wildtiere wird dieses Aneignungsrecht durch das öffentliche Recht (vor allem durch das Jagd-, Fischerei- und Naturschutzrecht) eingeschränkt.
Diese Überlegungen über den zeitgemäßen Umgang mit Wildtieren führen auch zu der Idee, aus Tierschutzsicht über das Konzept einer zertifizierten Jagd nachzudenken.
Nicht zuletzt ist auch der Umgang mit invasiven gebietsfremden Arten ist ein Thema, denn auch hier muss nach Möglichkeiten eines fairen Umgangs gesucht werden.

Zur Person

Ich habe in Wien Veterinärmedizin studiert (Mag., Dr.) und war bis zur Pensionierung praktischer Tierarzt (Fachtierarzt für Kleintiere) und Amtstierarzt (wirkl. Hofrat) sowie Lebensmittelwissenschafter (Dipl. ECVPH). 2006 wurde mir vom Österreichischen Bundespräsidenten der Berufstitel Professor verliehen.

Als Autor zahlreicher Publikationen und Bücher sehe ich mich vor allem als Vor- und Querdenker in Sachen Tierschutz, Tierethik, Jagdethik und Wildbrethygiene und bin weiterhin publizistisch tätig.

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