Neuer Lebenshof in der Steiermark! - vgt

Teilen:

Neuer Lebenshof in der Steiermark!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.07.2022)

Wien, 01.07.2022

VGT-Besuch beim Lebenshof Gut Rannerjosl & gemeinsame Kitzsuche vorm Mähen

Einen herrlichen Sonntag durfte ein Teil des VGT Teams am Gut Rannerjosl in der Steiermark, Bezirk Leibnitz, verbringen. Der Hof wird von zwei Aktivist:innen – Isa und Tom – seit drei Jahren betrieben und ist aktuell ein Zuhause für zehn (Lauf-)Enten, fünf Hühner, einen Hahn, zwei Schweine sowie eine Hofkatze. Die Tiere haben dort eine sichere Bleibe auf Lebenszeit gefunden und werden von Tom und Isa, mit Unterstützung von Annelies, liebevoll versorgt und gepflegt.

Bei der Führung am Gut bewunderten die Besucher:innen die ausgeklügelten Stallungen und Weiden für die Tiere. Angefangen von einer großen, alten Scheune, die als Innenbereich für die Enten und Hühner genutzt wird, dick eingestreut mit Stroh für die Enten und Stangen und Leiter für die Hühner. Die aus der Eierindustrie geretteten Hühner konnten erst mit Toms Hilfe erlernen, wie sich eine Hühnerleiter erklimmen lässt. Mit im Inventar sind auch ein Licht mit Zeitschaltuhr, eine Wärmelampe für den Winter und ein Funk-Feuermelder, um kein Brandrisiko einzugehen. Am liebsten genießen die Hühner ein ausgiebiges Sandbad oder wenn sie das frisch gesetzte Gemüse von Isa und Tom ausbuddeln können. Die Außenbereiche bieten eine Schwimmmöglichkeit (mit integrierter Bewässerung des Gemüsebeets) für die Enten sowie viele Sonnen- und Schattenplätze für alle Gutsbewohner:innen.

Auch die beiden Schweine – Sissi und Franzl – genießen Luxus: Der im Sommer kühle und im Winter wärmespendende, stets mit Stroh eingestreute Stall ist mit einer Öffnung zum Außenbereich versehen, wo es zum Schlammbad, zu eingestreuten Trockenbereichen, (Kratz-)Bäumen und einem ungefähr 1.200m² großen Wühlareal führt. Somit können die beiden rund um die Uhr entscheiden, ob sie lieber drinnen oder draußen sind. Und die Tiere fühlen sich sichtlich wohl dort!

Besonders schön war es für die VGT-Aktivist:innen zu beobachten, mit welcher Sorgfalt und welchem Respekt die Betreiber:innen des Hofs den Tieren begegnen. Die Schweine werden gefragt, ob sie gekrault werden möchten und wenn sie sich dann auf die Seite plumpsen lassen, bekommen sie ihren Bauch gestreichelt. Um sie bei Laune zu halten, wird nicht nur abwechslungsreiches Essen gefüttert, sondern auch spielerisch Kunststücke, wie z.B. „Sitz“, “Klaue heben“, „Dreh dich“ oder Spielsachen aus einem Reifen holen oder wieder zurückbringen erlernt. Nachdem Isa gelesen hat, dass Schweine ebenso Tricks lernen können wie Hunde – was nicht verwunderlich ist, da die Intelligenz der Schweine der von Hunden um nichts nachsteht – wollte sie es selbst ausprobieren. Binnen kürzester Zeit haben die beiden Schweine die Kommunikation verstanden und machen freudig und schwanzwedelnd bei der Show mit, die – das möchten die Lebenshofbetreiber:innen ausdrücklich erwähnen – nicht als „Zirkusnummer“ verstanden werden soll, sondern vielmehr als Verdeutlichung gegenüber Besucher:innen, wie ähnlich Schweine dem beliebten Haustier „Hund“ doch sind und dass sie ebenso ein würdevolles Leben verdient haben!

Die Hühner wurden teils in sehr schlechtem Zustand übernommen und dann mit viel Hingabe über Monate gesund gepflegt, andere leiden unter den Nachwirkungen des angezüchteten exzessiven Eierlegens und brauchen laufend viel Aufmerksamkeit und Fürsorge. Somit sind die Hühner den direkten Kontakt zu Menschen gewöhnt und suchen die Nähe aktiv. All dieses Glück ließ die Aktivist:innen-Herzen höher schlagen und neue Motivation sammeln, um weiter aktiv gegen tierquälerische Haltungen vorzugehen. 

Zusätzlich zum Lebenshof bewirtschaften die beiden einen Teil des Grunds mit Kräuter-, Gemüse- und Obstanbau, jedoch im Einklang mit der Natur, zum Wohle von Kleinstlebewesen. Auch Projekte und Kooperationen für mehr blühende Wiesen zum Schutz der Artenvielfalt, wie zum Beispiel die Initiative „Ordentlich Schlampert“, wo Schilder entlang des Grundstücks auf die Wichtigkeit aufmerksam machen, sind Isa und Tom ein Anliegen.

Ein weiterer Punkt des Tages war die gemeinsame Feldbegehung auf dem restlichen Grundstück. Rund um das Gut befinden sich üppig blühende Wiesen, welche in den nächsten Tagen gemäht werden sollen. Um beim Mähen kein Kitz zu erwischen, bildeten die Aktivist:innen eine Menschenkette und suchten das hohe Gras ab. Der Plan war, bestehende „Reh-Nester“ zu markieren, um die Kitze kurz vor dem Mähen in Sicherheit zu bringen. Glücklicherweise konnten nur noch verlassene Nester gefunden werden, was bedeutet, dass es sich gelohnt hat, mit der Mahd möglichst lange abzuwarten, da bereits alle Kitze mit der Mutter unterwegs sind und die Wiese nun sicher gemäht werden kann.

Als wäre der Anblick von glücklichen Tieren und unberührter Natur nicht schon Belohnung genug, wurden die Aktivist:innen auch noch großzügig mit veganen Leckereien bekocht und verwöhnt. 

Dieser Besuch wirkte wie Balsam für die Seele und bleibt uns allen wunderschön in Erinnerung. Isa und Tom - ihr habt ein Tierparadies geschaffen, zu dem wir hoffentlich noch oft zurückkehren dürfen. Danke für euer großes Engagement!

03.07.2025, Tirol

Selbstbedienungsbuffet für Wölfe?

Schlechte Noten für Herdenschutz auf Tiroler Heimweiden

02.07.2025, Wien

VGT zeigt Stagnation der Schweinehaltung: Vollspaltenboden 2010-2025

Protest vor dem Ministerrat: Wie wird es mit der Schweinehaltung weitergehen? Sollen die armen Tiere ernsthaft auf Betonboden mit scharfkantigen Spalten bleiben müssen?

01.07.2025, Wien

Swimming Pools: Gefahr für Tiere

VGT warnt: Immer wieder werden private Swimming Pools für Tiere zur Todesfalle. Mit einfachen Mitteln kann eine Abhilfe geschaffen werden.

01.07.2025, Wien

Selfies mit Wildtieren – das Geschäft mit dem Tierleid

Sommer ist Urlaubszeit – auf Social Media werden Urlaubsfotos mit Wildtieren immer beliebter. Für die Tiere ist das allerdings die reinste Qual.

30.06.2025, Klagenfurt

VGT-Protest vor Amt der Kärntner Landesregierung: Stopp der Wolfsausrottung

Kärnten hat seit 2022 mehr Wölfe abgeschossen, als ganz Deutschland seit Beginn der Besiedlung durch den Wolf 2020 – warum ist Kärnten so hinterwäldlerisch?

27.06.2025, Innsbruck

VGT rettet Rehkitze vor dem Mähtod

Drohnenprojekt „Kitzrettung Innsbruck“ mit großem Erfolg beendet

26.06.2025, Klagenfurt

Einladung: Protest vor dem Amt der Kärntner Landesregierung gegen Wolfsausrottung

In ganz Deutschland wurden seit dem ersten Auftauchen des Wolfs 2000 nicht so viele Wölfe geschossen, wie in Kärnten seit 2022 – dieser Ausrottungsfeldzug ist illegal!

26.06.2025, Wien

VGT-Aktion vor Landwirtschaftsministerium: Keine Förderung des Vollspaltenbodens!

Entschließungsantrag der Grünen, Investitionsförderungen auf Tierwohlstandards zu beschränken, von FPÖ und der Regierung abgelehnt