Trotz gegenteiliger Boulevard-Botschaft: Pflanzen haben keine bewussten Gefühle - vgt

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Trotz gegenteiliger Boulevard-Botschaft: Pflanzen haben keine bewussten Gefühle

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.03.2024)

Wien, 17.03.2024

Und selbst wenn, wäre die vegane Ernährung der allerbeste Pflanzenschutz, da zur Fleischproduktion sehr viel mehr Pflanzen getötet werden, als daraus Fleisch entsteht

Eine Studie aus Israel, so das Narrativ, solle bewiesen haben, dass Pflanzen schreien, wenn sie gestresst sind, und daher offenbar bewusste Gefühle haben. Und deshalb, so das messerscharfe Argument der Fleischlobby, sei es ebenso grausam, Pflanzen zu essen wie Tiere. Der Fehler an dieser Schlusskette liegt aber schon darin, dass die Studienautor:innen selbst überhaupt nicht behaupten, dass Pflanzen fühlen könnten. Die Plopp-Geräusche, die im Ultraschallbereich nachgewiesen wurden, sollten vielmehr durch Kaviation entstehen, also durch das Zerplatzen von Bläschen aufgrund von einem Druckabfall im Gefäßsystem der Stängel. Für die bewusste Wahrnehmung von Gefühlen bedarf es viel mehr, als bloße Lauterzeugung. Dazu gehört ein Zentralnervensystem, das den gesamten Körper des Lebewesens umspannt, Reize von der Peripherie in sein Zentrum leitet und dort verarbeitet, um vom Zentrum aus, als bewusste Intention, eine Reaktion in Gang zu setzen. Ein Bewusstsein dieser Art, das Voraussetzung für bewusst erlebten Schmerz und damit Leid bzw. ein subjektives Gefühl ist, wie es die meisten Tiere, unter anderem auch Insekten, haben, gibt es bei Pflanzen nicht.

Aber selbst wenn, wäre die rein pflanzliche, vegane Ernährung der beste Pflanzenschutz. Erstens werden sämtliche Früchte und Samen, wie z.B. der Apfel, von ihren Pflanzen stressfrei weitergegeben, oft sogar, um gegessen zu werden. Und, zweitens werden wesentlich mehr Pflanzen an Tiere verfüttert, als daraus Fleisch entsteht. So gehen z.B. 98,1 % pflanzlicher Kalorien verloren, wenn nach der Verfütterung an Rinder daraus Rindfleisch entsteht. Bei Schaffleisch beträgt der Verlust 95,6 %, bei Schweinefleisch 91,4 % und bei Hühnerfleisch 87 %. Mit anderen Worten, vom Standpunkt der verfütterten Energie isst ein Rind 100x mehr Pflanzen als es an Fleisch anlegt. Rindfleisch zu essen bedeutet also das 100fache an Pflanzen zu essen, als man bräuchte, würde man die Pflanzen direkt essen, vgl. Our World in Data: Efficency of Meat Production. Der Großteil der Nahrung von Mastrindern in Österreich setzt sich aus Mais und Getreide zusammen.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Emotional gesehen ist für alle Menschen mit wenigen pathologischen Ausnahmen der Unterschied, einen Hasen zu töten oder eine Karotte, unendlich groß. Gerade bei kleinen Kindern ist das deutlich zu merken. Es wäre schon sehr seltsam, wenn uns die Evolution mit der Fähigkeit ausgestattet hätte, Bewusstsein in Tieren zu erkennen, aber nicht in Pflanzen. Dabei ist es für das Überleben wichtig, bewusste Lebewesen zu identifizieren, weil diese intentional handeln und daher ihre Motivation zu verstehen wesentlich ist, um vorauszusagen, was sie tun werden, und um ihre Handlungen zu beeinflussen. Die Reaktionsfähigkeit von Pflanzen ist dabei so eingeschränkt, dass ihnen eine bewusste Wahrnehmung von Leid nicht helfen würde. Bewusstsein ist aber energetisch aufwendig und hat also einen hohen Preis, der einen entsprechenden Vorteil voraussetzt, um sich in der Evolution durchsetzen zu können. Alle diese Argumente führen zu dem Schluss, dass Bewusstsein bei Pflanzen äußerst unwahrscheinlich ist.

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