Teilen:

Schreckliche Zustände am „Bauernhof von nebenan“ im Waldviertel

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.06.2023)

Krems-Land, 12.06.2023

VGT erstattet Anzeige wegen diverser Verstöße

Abgemagerte Schweine, die in einem See aus Kot und Urin stehen. Illegal angebundene Ziegen und Kälber, Rinder angekettet oder auf Kotbergen. Die Zustände bei einer Waldviertel Tierhaltung erschüttern ein weiteres Mal die Bauernhofidylle.

Im niederösterreichischen Bezirk Krems-Land steht mitten im Dorf das Stallgebäude. Trotzdem kennen wohl wenige die Umstände, unter denen die Tiere hier leben müssen. Obwohl genügend Grünfläche rundherum vorhanden wäre, stehen die Tiere in dreckigen Buchten oder angebunden im Stall.

Besonders dramatisch stellt sich die Situation bei den Schweinen dar: mehrere Muttertiere sehen sehr mager aus, offensichtlich bekommen sie zu wenig bzw. ungeeignete Nahrung. Ausgemistet wurde hier schon lange nicht mehr, das vorhandene Stroh ist massiv verkotet – manche Schweine haben gar keine Einstreu und stehen in einem See aus Urin und Kot. Auch in diesen Buchten liegt ungeeignetes Futter, das von den hungrigen Tieren trotz der Verschmutzung gegessen wird. Ein trostloses Leben ohne Möglichkeit auf artgemäße – gesetzlich auch vorgeschriebene! – Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die meisten der etwa 30 Rinder stehen stehen kurz angekettet nebeneinander im Stall, die anderen auf Kotbergen, ohne trockene Liegefläche. Am Stalltor hängen stolz Schilder diverser Zuchtverbände, die den Eindruck artgemäßer Tierhaltung vermitteln wollen. Aber hinter der Stalltüre stehen Kälber illegal angebunden, eines davon noch dazu extrem kurz. Ein anderes Kalb muss in einem so genannten Kälber-Iglu auf extrem wenig Platz isoliert von den anderen auf wenig Platz ausharren. Ein Kalb steht in einer zu kleinen und dunklen Ecke im Stall – Missstände, die sich hinter der Fassade des Bauernhofs des Vertrauens verbergen. Einige der angeketteten Rinder haben den ganzen Tag eine Wand vor sich – und deren Ketten lassen kaum einen Schritt zu.

Während einige Ziegen im Stall kreuz und quer herumlaufen können, sind die meisten an Ketten angebunden, was gesetzlich eindeutig verboten ist. In einem anderen Bereich stehen etliche Ziegen dicht gedrängt in einer kleinen Bucht.

Ob im vorhandenen Melkraum Milch für den Verkauf verarbeitet wird, ist nicht bekannt, ein Werbe-Schild für Bio-Ziegenmilch legt dies jedoch nahe. Die hygienischen Zustände sind jedenfalls unzureichend.

David Richter, VGT-Obmann-Stv., dazu: Es ist erbärmlich, die Tiere unter solchen Bedingungen zu halten. Sie sind dem Landwirt ausgeliefert und scheinbar kam ihnen bisher niemand zu Hilfe. Aufgrund der uns zugetragenen Video- und Fotoaufnahmen konnten wir vor einigen Tagen schon eine Anzeige an die zuständige Bezirkshauptmannschaft schicken. Wir hoffen, dass den Tieren rasch geholfen und ein zumindest gesetzeskonformer Zustand hergestellt wird, auch wenn das weit weg sein wird von einer artgemäßen Tierhaltung.

Pressefotos und -video (Copyright: VGT.at)

25.11.2025, Wien

Einladung: Demonstration gegen Tiertransporte auf Hoher See

VGT übt anlässlich der Tragödie auf der Spiridon II Kritik am Verschiffen lebender Tiere

24.11.2025, Wien

Vegan Planet Wien 2025: Rückblick auf die größte vegane Lifestyle-Messe Österreichs

Zwei Tage voll pflanzlicher Innovation, Genuss und Aktivismus – der VGT war mit dabei!

24.11.2025, Bad Goisern

Bad Goisern: Graffiti-Künstler Raffael Strasser malt flüchtenden Singvogel auf Häuserwand

Video zeigt die Kunstaktion – Fangsaison im oö Salzkammergut hat teilweise bereits letzten Sonntag geendet, teilweise endet sie morgen und spätestens kommenden Sonntag

21.11.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich – Teil 2

In mehreren Forschungsbereichen werden Tierversuche mit Fischen gemacht. Der VGT hat recherchiert.

21.11.2025, Spanien

Der Fall Spiridon II

Weltweiter Skandal um Tiertransport-Geisterschiff – VGT und The Marker vor Ort in Gibraltar

21.11.2025, Graz

Schweinequälerei: Schuldsprüche bei Prozess in Graz

VGT enttäuscht über äußerst mildes Strafausmaß

20.11.2025, Großkadolz

Skandal-Schweinefabrik Hardegg kassiert fast € 1 Million Subventionen pro Jahr

Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg kann seinen eigenen Betrieb auf Videos nicht erkennen – das ist industrialisierte Produktion von fast 30.000 Schweinen pro Jahr auf Vollspaltenboden

19.11.2025, Großkadolz

Schweineskandal: VGT legt Ortsnachweise vor

Der Betreiber stellt öffentlich in Frage, dass die Aufnahmen aus seinem Stall stammen und greift den VGT an. Dieser kontert mit eindeutigen Beweisen