Teilen:

Wien: VGT köpft „Gans“ auf offener Straße

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.11.2023)

Wien, 07.11.2023

Stoffgans muss symbolisch für die Gänse, die für Martini gequält werden, leiden

Martini steht vor der Tür und damit Unmengen an saisonalem Tierleid, auf das der VGT mit der heutigen Aktion am Stephansplatz aufmerksam machen möchte. Die grausame Stopfmast beispielsweise ist in Österreich verboten. Doch wer zu Martini ein Gansl nicht deklarierter Herkunft verspeist, riskiert, Stopfmast oder Lebendrupf zu finanzieren. Denn in Ländern wie Ungarn, von wo der Großteil der Gänse für Martini importiert wird, ist es immer noch erlaubt, Gänsen mehrmals täglich ein Metallrohr in die Speiseröhre zu schieben, und sie so zwangszufüttern. Zig Millionen Gänse und Enten werden jedes Jahr in der EU Opfer von Stopfmast.1 Einige unbelehrbare heimische Fleischereien und Restaurants bieten immer noch das Tierqualprodukt Stopfleber, auch unter dem frz. Namen foie gras bekannt, an. Das ist eine Schande für ein fortschrittliches Land wie Österreich, das Verkaufen dieses Produkts müsste gesellschaftlich mehr geächtet werden, erklärt Mag.a Heidi Lacroix vom VGT verärgert.

Über 330.000 kg Gänsefleisch, das zu Martini auf den Tellern landet, stammt lt. Statistik Austria aus Polen. Dort ist es noch erlaubt, Gänse bei lebendigem Leib zu rupfen. Cirka eine Million Gänse in Polen ist davon betroffen. Der durchschnittliche Gasthausbesuchende fragt nicht nach, woher das Gansl stammt – und zahlt somit brav in die Kasse der Tierquäler ein, weiß VGT-Campaignerin Mag.a Heidi Lacroix. Der VGT fordert daher einmal mehr, die gesetzliche Herkunftskennzeichnung auch auf die Gastronomie auszuweiten, und auch eine verpflichtende Haltungsangabe zu implementieren. Zusätzlich appelliert der VGT an die Konsument:innen, in der Gastronomie nachzufragen, woher das Fleisch stammt, das auf der Karte steht. Wer das nicht tut, riskiert, maximales Tierleid serviert zu bekommen.

Ein großes Problem sind auch die großen Intensivmasten. Teilweise sind in ausländischen Betrieben tausende Tiere oder mehr untergebracht, manchmal noch in Drahtgitterkäfigen. Ein gefährlicher Nährboden für Krankheiten wie die Aviäre Influenza (Vogelgrippe), die auch in Österreich immer wieder zur Ausmerzung ganzer Tierbestände führt.

In Österreich selbst ist die Haltung der gefiederten Tiere leider auch alles andere als artgerecht. Die Tiere würden sich in der Natur in kleinen Familienverbänden aufhalten. In den Scharen mit hundert oder mehreren hundert Tieren, leidet das soziale Gefüge. Stress und Kämpfe sind vorprogrammiert. Die meisten Gänse, die in Österreich gemästet werden, haben keinen Badeteich zur Verfügung. Dabei sind es Wasservögel, die einen Gutteil des Tages am und im Wasser verbringen möchten! Das ganze ist legal, denn zahlreiche Ausnahmen verwässern das Gesetz. VGT-Campaignerin Mag.a Heidi Lacroix abschließend: Es muss nicht immer Fleisch von Tieren sein, es gibt immer mehr Gasthäuser, die auch pflanzliche Varianten des beliebten Martini Gerichts anbieten. Online findet man eine Fülle an Rezepten, die ganz ohne Tierleid auskommen. Ich würde mir wünschen, dass Konsument:innen sich gründlich informieren und dann eine bewusste, tierfreundliche Entscheidung treffen. Auch zu Martini und an den Feiertagen.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Quelle

  1. Why is Foie Gras still legal in Europe

18.12.2025, Wien

VGT zu Totschnig: wenn wir "Nutztieren" so viel verdanken, müssen wir sie gut halten

Landwirtschaftsminister hat Studie mit Wertschöpfung aus Nutztierhaltung präsentiert – dieser Profit verpflichtet moralisch dazu, den Tieren etwas zurück zu geben: Vollspaltenverbot!

18.12.2025, Wien

Wie geht es den Tieren auf Weihnachtsmärkten?

Weihnachtsmärkte sollen für Besinnlichkeit und die Vorfreude auf Weihnachten stehen – leider jedoch häufig auf Kosten des Tierwohls! Der VGT klärt über die rechtliche Lage auf.

18.12.2025, Graz

Jäger beschuldigen Tierschützer fälschlich: heute Freispruch am Grazer Straflandesgericht

Um potenziell rechtswidrige Entenjagd zu dokumentieren, fuhr Tierschützer in Jagdgebiet und wurde von der Jagdgesellschaft blockiert – Vorwurf der Nötigung gegen den Tierschützer

17.12.2025, Wien

Kommt zur Anti-Jägerball-Demo vor die Hofburg!

Montag, 26. Jänner 2026, ab 19:00 Uhr

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!