Teilen:

Wonnemonat Mai? – nach 6 Monaten Mast beginnt die Jagd auf Hirsche und Rehe

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.05.2024)

Wien, 06.05.2024

Während die Jagd beginnt, sind die weiblichen Tiere hochschwanger oder stillen gerade ihre Kinder – Volksbegehren „Bundes-Jagdgesetz“ fordert Schonzeit und Ende der Wildtiermast

Jetzt beginnt in Österreich die Jagd auf Hirsche und Rehe. In einigen Bundesländern wurde die Schusszeit schon auf Mitte April vorverlegt, einzig in Wien werden die Tiere erst ab dem 15. Mai gejagt. Tierschutzrelevant sind dabei die nur bedingt mögliche Altersbestimmung am lebenden Tier, der mögliche Abschuss und die Verwechslungsgefahr mit jungen, schwangeren Tieren und stillenden Muttertieren, die Verkürzung der Schonzeiten und der negative Einfluss der vorangegangenen Wildtiermast auf Fauna und Flora. Eine Studie von Horst Leitner in den Gailtaler Alpen in Kärnten belegt die Vorteile der Beendigung letzterer.

Während einer Zeit, in der Wildtiere ihre Kinder zur Welt bringen, sind entsprechende Altersklassen, die Jäger:innen im Falle der Rothirsche als Schmaltiere (weibliche Tiere, die noch kein Junges geboren haben) und Schmalspießer (männliche Tiere im 2. Lebensjahr) und im Falle der Rehe als Schmalrehe und Jährlingsböcke bezeichnen, zum Abschuss freigegeben. Auch Geißen, die kein Jungtier begleiten, dürfen in einigen Bundesländern erschossen werden. Diese sogenannten nichtführenden Geißen sind jedoch schwer zu ermitteln, da Kitze nach der Geburt stundenlang abgelegt werden. Das milchführende Gesäuge eines Muttertieres zu erkennen oder eben nicht, erfordert beste Lichtverhältnisse, eine gute Optik, viel Erfahrung der jagenden Personen und kann dennoch viel zu leicht schiefgehen. Auch die Verwechslungsgefahr mit jungen, hochschwangeren Tieren ist gegeben.

Die Vorverlegung und Ausdehnung der Jagdzeiten und der damit verlängerte Jagddruck sind ein weiteres großes Tierschutzproblem, wie Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Proponent des Volksbegehrens für ein Bundes-Jagdgesetz, feststellt: Das Wild wird durch den intensiven Jagddruck immer ängstlicher und verlegt seine Aktivität immer mehr in die Nacht. Schusszeiten werden verlängert, um das Wild leichter erwischen zu können. Ein Teufelskreislauf in einer Landschaft der Angst! Rot- und Rehwild brauchen dringend mehr Ruhe und damit längere Schonzeiten! Rekordabschusszahlen aus dem Jagdjahr 2022/23 beim Hirsch (57.736 erlegte Tiere) und Reh (291.289 erlegte Tiere) verdeutlichen die Misere aus zunehmender Wildtiermast und der sich daraus ergebenden erhöhten Fertilität.1

Wildökologe DI Horst Leitner hat in den Jahren 2014-2018 ungefütterte Hirschrudel in einer 23.000 ha Wildregion mit mehr als 90 % Wald in den Gailtaler Alpen in Kärnten beobachtet und besendert.2 Das Ergebnis im Vergleich zur Zeit mit Fütterung davor ist eindeutig: Weder verringert das Füttern die Wildschäden an den Bäumen, noch bedeutet ein Ende der Fütterungen eine erhöhte Sterblichkeit der Hirsche im Winter. Dafür verteilen sich die Tiere gleichmäßig, statt innerhalb von 500 m von Fütterungen in Massenansammlungen zu verbringen, und bilden eine Wilddichte von 5 Hirschen auf 100 ha. Die gängige Wildtiermast in Österreich ist also keine Hilfe für Tiere und Wald, sondern ein rein egoistischer Versuch, die Stärke und Anzahl kapitaler Trophäen zu erhöhen.

Jetzt unterschreiben

Für eine tierschutzgerechte Jagdreform, vom Trophäenkult entkoppelte Schusszeiten und den Respekt ökologischer Grenzen sammelt das Volksbegehren Für ein Bundes-Jagdgesetz Unterstützungserklärungen, die alle in Österreich wahlberechtigten Personen auf jedem beliebigen Bezirks- oder Gemeindeamt sowie rund um die Uhr online mittels ID Austria leisten können.

Quellen

  1. Reh- und Steinwild auf dem Allzeithoch, in: Der Anblick 11/2023 (https://www.anblick.at/fileadmin/user_upload/user_upload/Aktuelle_Ausgaben/2023_11/ANBLICK_11_2023_Jagdstatistik.pdf)
  2. Leitner, Horst: Wildmanagement Gailtaler Alpen II. Foscari Widmann Rezzonico’sche Forstdirektion, Klagenfurt 2019

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus