Abgestillt! Proteste des VGT anlässlich des Weltmilchtages in Wien, Baden und Klagenfurt - vgt

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Abgestillt! Proteste des VGT anlässlich des Weltmilchtages in Wien, Baden und Klagenfurt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31.05.2024)

Wien, 31.05.2024

Auch heuer nutzt der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN den jährlich am 1. Juni stattfindenden „Weltmilchtag“, um auf die Schattenseiten des Milchkonsums sowie der Milchindustrie hinzuweisen.

Um Milch zu produzieren, muss eine Kuh ein Kalb gebären. Nach etwas mehr als neun Monaten Schwangerschaft wird ihr das Neugeborene sogleich entrissen. Etwa fünf Mal hintereinander wird eine Kuh in ihrem Leben geschwängert und trauert jedes Mal ihrem Baby nach – eine enorme emotionale und körperliche Belastung. Danach wird sie geschlachtet – im Alter von ca. fünf Jahren. Natürlicherweise könnte sie dagegen bis zu 20 Jahre alt werden.

Der Trend zu mehr Digitalisierung und Technologisierung im Kuhstall versichere mehr Tierwohl, versprach die Landwirtschaftskammer Steiermark erst kürzlich in einer Aussendung anlässlich des Weltmilchtags.1 Tatsache ist, dass solche Verbesserungen in erster Linie der Leistungssteigerung dienen. Tierwohl geht damit keineswegs automatisch einher und ist dabei, wenn überhaupt, allenfalls ein Nebeneffekt und kein Selbstzweck. Unter Bedingungen der Produktion für den Markt stellt eine Kuh letztlich nur Biokapital bzw. eine lebendige Gebärmaschine dar, die entsorgt und ersetzt werden muss, sobald die Kosten, um sie am Leben zu erhalten, ihren Nutzen übersteigen.

Den Kälbern ergeht es nicht besser. Ein Teil bleibt im Betrieb, um den Bestand aufrecht zu erhalten, andere kommen in die Mast, u. a. nach Italien. Viele, für die es sonst keinen Nutzen gibt, insbesondere die männlichen, werden jedoch unmittelbar zur Schlachtung transportiert – oftmals ebenfalls ins Ausland, wie der VGT erst kürzlich im Fall von Kälbern eines Tiroler Bio-Bergbauernhofs aufgedeckt hat. Die Kuhmilchindustrie bzw. der Kuhmilchkonsum ist damit ein direkter Verursacher von Kälbertransporten und damit fürchterlichem Tierleid. Je höher die Milchproduktion ist, umso mehr Kälber werden geboren, für die es hierzulande keinen Bedarf gibt. Bei einem Selbstversorgungsgrad bei Milch von 177 % in Österreich ist die Zahl solcher Transporte folglich hoch.2 Für ein Ende der grausamen Kälbertransporte braucht es unbedingt ein gesetzliches Verbot durch Minister Totschnig und Minister Rauch!

Zur Petition

Um auf die Grausamkeiten, die die Kuhmilchproduktion für die Tiere mit sich bringt, hinzuweisen, veranstaltet der VGT heute in Wien eine Aktion, die für Aufsehen sorgt: Drei Aktivistinnen lassen sich am Platz der Menschenrechte auf der Mahü symbolisch Milch abpumpen, während eine als Kuh verkleidete Aktivistin tot danebenliegt. Am Samstag, 1. Juni wird der VGT beim Milchfest in Baden auf das Leid der Milchkälber hinweisen.

VGT-Campaigner Hagen Schwarz: Wir möchten zu diesem Weltmilchtag, an dem die Milchwirtschaft ein Fest feiert, an das Leid der Kälber und ihrer Mütter erinnern, das durch den Konsum von Milchprodukten verursacht wird. Zugleich möchten wir die Konsument:innen für die Propaganda der Milch-Lobby sensibilisieren: Wer Tiermilchprodukte konsumieren will, muss sich nicht nur der ethischen Probleme, sondern auch der negativen Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Gesundheit bewusst sein.

Pflanzliche Milch-Alternativen: Kritik an steuerlicher Diskriminierung

Die meisten Österreicher:innen konsumieren regelmäßig Milchprodukte. Dazu trägt bei, dass auf Milch und Milcherzeugnisse in Österreich der ermäßigte Steuersatz von 10 %, für Milch-Alternativen dagegen 20 %, entfällt. Eine solche steuerliche Benachteiligung ist nicht nur unfair: Da für viele Konsument:innen der Preis ausschlaggebend ist, erschwert die ungleiche Besteuerung von Milch und pflanzlichen Milch-Alternativen vielen die Entscheidung für letztere und trägt dadurch indirekt zu den oben genannten negativen Auswirkungen der Milchwirtschaft sowie des Tiermilchkonsums bei. Der VGT fordert daher eine Angleichung der Steuersätze und ruft dazu auf, die Petition der Veganen Gesellschaft zu unterschreiben.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Quellen

  1. Presseaussendung der Landwirtschaftskammer Steiermark (LKST) Weltmilchtag: Digitalisierung im Kuhstall gewinnt an Fahrt
  2. Statistik Austria Versorgungsbilanzen für tierische Produkte 2022

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Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

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