Bad Goisern, 02.12.2025
Trotzdem die Vogelfänger ihre Ausstellung geheim halten wollten und in eine Mittelschule verlegt hatten, konnten Tierschützer:innen das traurige Schicksal der Vögel filmen
Mitfühlenden Menschen tut das Herz weh: 120 zarte Vögel, aus der Freiheit genommen und in winzige Käfige gesteckt, beim Gimpel für immer vom Lebenspartner getrennt! So hat sich die diesjährige Ausstellung der Vogelfänger in Bad Goisern im oberösterr. Salzkammergut am 30. November dargestellt. Diese armen Tiere müssen jetzt die nächsten 4 ½ Monate in 4 m³ Käfigen verbringen. Da sie dort nicht fliegen können, werden sie dann vielfach zu geschwächte Flugmuskeln haben, um später in der Natur zu überleben. Dazu kommen mindestens 5.000 Lockvögel, denen ja ebenfalls die Freiheit entzogen wurde und die jetzt sogar lebenslang im Käfig bleiben müssen. Die Vogelfänger scheuen die Öffentlichkeit, um diese Fakten nicht publik werden zu lassen. Deshalb versuchten sie heuer, ihre Ausstellung geheim zu halten und verlegten sie in eine Mittelschule in Bad Goisern. Aber dennoch waren Tierschützer:innen anwesend und filmten das Geschehen trotz Fotografierverbots. Allerdings nicht, ohne danach von Vogelfängern am Parkplatz angepöbelt zu werden. Übrigens war erstmals auch eine weibliche Vogelfängerin unter den Aussteller:innen der Vögel in den Käfigen.
Aktuelles Video: Eingesperrte Singvögel in Bad Goisern ausgestellt
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch hat selbst einige Vogelfänger beim Fang in flagranti erwischt: „Endlich ist die Saison zu Ende. Das Perfide beim Vogelfang ist ja, dass sich die Finkenvögel im Herbst zu Gemeinschaften zusammenfinden, um den Winter zu überstehen. Und deshalb wirken die Lockvögel in ihren Käfigen neben den Fallen so gut. Die Vögel haben das Gefühl, zu Artgenossen zu stoßen, und geraten deshalb so leicht in die Fallen. Aber statt in einer Gemeinschaft in Freiheit zu leben, werden sie in winzige Käfige gesteckt und den gaffenden Augen von Menschen ausgesetzt. Besonders schlimm: die lebenslang monogamen Gimpel werden für immer von ihrem Partner getrennt. Klar ist, wer so etwas ohne einen guten Grund tut, respektiert die Interessen dieser Tiere überhaupt nicht. Eine Tradition dieser Art ist für ein Land mit Tierschutz als Staatsziel in der Bundesverfassung daher nicht tragbar.“
Eine Petition des VGT wurde bereits von knapp 3.500 Personen unterzeichnet.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
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