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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.11.2003)

Aussagen eines Nerzfarmers in Dänemark 2003

 

Bei den Nerzen hat ein weiblicher Zuchtnerz immer nur 1 Kind pro Jahr. [Das scheint aber für diese Farm spezifisch zu sein. Im Biologiebuch steht, dass Nerzfrauen 3-7 Kinder pro Jahr bekommen. Auf anderen Farmen gibt es ganz sicher höhere Geburtsraten] Deshalb sei der Pelz auch so teuer. Normalerweise wird ein weiblicher Zuchtnerz nur für 3-4 Jahre gehalten und dann auch gepelzt. Die männlichen Zuchtnerze werden nach der Kopulation getötet.

Ein Gutteil des Futters für die Nerze stammt von Schlachthöfen und von Abfällen der Fischindustrie. Ohne diese Industrien könnte die Pelzproduktion niemals so billig gehalten werden und wäre daher nicht mehr rentabel.

Der Nerzfarmer zieht einen Nerz aus dem Käfig

Die Nerze bekommen immer soviel Futter, wie sie fressen wollen. Es gibt kein oberes Limit. Je mehr sie fressen, desto dicker werden sie und desto mehr Pelz haben sie. Sie bekommen 3 mal pro Tag ihren Frass auf den Käfig geleert.

Die Klauen der Nerze wachsen niemals zu gross aus, obwohl sie keine Kratzflächen haben. Warum wusste der Farmer nicht.

Es gibt Nerze in Hallen statt im Freien, weil dann die ArbeiterInnen auf der Pelzfarm weniger unter der Kälte zu leiden haben. Auf der besuchten Nerzfarm waren die Hälfte der Käfige in Hallen, die andere Hälfte draußen.

Die Käfiggrösse von 30cm mal 90cm ist seit den 1960er Jahren, seitdem es die grossen Pelzfarmen gibt, unverändert.

Es müssen immer ein Nerzmann und eine Nerzfrau pro Käfig zusammenleben. Das ist nicht zur Fortpflanzung, sondern weil sich weder 2 Männer noch 2 Frauen vertragen würden, und 2 Tiere pro Käfig bedeuten doppelt so grossen Besatz.

Die Fortpflanzung findet natürlich und nicht künstlich statt. Von den Zuchtnerzen ist das Geschlechterverhältnis von Männern zu Frauen 1:6. Die Fortpflanzung beginnt Anfang März und dauert 14 Tage. Die Zuchtmänner und Zuchtfrauen werden allein im Käfig gehalten. Alle Farben sind züchtbar nur die grüne Farbe nicht: es gibt schwarze, weisse, gefleckte, rote usw. Nerze.

Die Geburt der Nerzkinder ist Ende April bis Anfang Mai. 6-8 Wochen lang bleiben die Kinder bei den Müttern. Die Schwangerschaft dauert 40-70 Tage.

Zur Zeugung wird jeweils eine Frau zu einem Mann in den Käfig gesteckt. Die Kopulation dauert von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden. Nicht alle Männer wollen mit allen Frauen und umgekehrt. Wenn es nicht zum Sex kommt, werden die Frauen zu anderen Männern in den Käfig gesteckt. Jedem Mann werden im Lauf der Zeit insgesamt 6 Frauen nacheinander in den Käfig gegeben. Die Frau bleibt dann kurze Zeit, wird, falls es zu Kopulationen gekommen ist, wieder entfernt und genau 9 Tage später wieder dem Mann zugesellt. Dann kommt es wieder zur Kopulation. Danach werden sie wieder entfernt. Wenn die Frauen bis zum 20. März nicht schwanger sind, dann kommt es in diesem Jahr zu keiner Schwangerschaft mehr.

Der Wechsel zum Winterpelz ist September-Oktober. Die Tötungen finden November-Dezember statt.

Dem Futter werden auch billige Pflanzenproteine vom Mais, Gluten, Soja, Kartoffel und Erbsen zugefügt. Zumindest Soja wird dafür auch importiert.

Nerzfuttermittel-Firma

Das Nerzfutter muss praktisch bakterienfrei sein. Die menschliche Nahrung wäre für die Nerze zu bakterienreich, als dass sie sie vertragen würden. Um das Futter frisch zu produzieren werden in der Nacht Schlachtabfälle vom Schlachthof in die Nerzfutterfirma gebracht (ich habe auch eine besucht). Über Nacht wird daraus das Futter gemischt. Das wird dann sofort frisch am nächsten Tag verfüttert oder für später eingefroren. In Dänemark werden 400.000 Tonnen Nerzfutter pro Jahr produziert und verfüttert.

Die toten Nerze werden in der Tierkörperverwertung zu Tiermehl verarbeitet und wieder der Nahrung, vor allem von Nutztieren, zugemischt.

In der Futterfirma macht sich ein absolut unerträglicher Geruch breit. Der Frass schaut wie der Durchfall von Hunden aus und riecht auch so. Es scheint dem unerfahrenen Auge unbegreiflich, dass das bakterienfrei sein soll.

 

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