Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.11.1997)
Zirkusse sind grausam für Tiere
17./18. 11. 97: VGT-Demo vor Zirkus Louis Knie in Amstetten
Die Haltung von Wildtieren im Österreichischen Nationalzirkus Louis Knie wurde bereits von etlichen Tierschützern in mehreren Bundesländern beanstandet, da sie den Richtlinien für die Haltung von Wildtieren in Zirkusunternehmen (herausgegeben u. a. von Dr. Helmut Pechlaner, Direktor des Tiergartens Schönbrunn) in vielen Punkten widerspricht.
- Tiere, die für Zirkusdarbietungen absolut ungeeignet sind, werden gehalten (Elefanten und Bären).
- Tiere, die in Zirkussen nicht artgerecht gehalten werden können bzw. aus Artenschutzgründen ungeeignet sind, werden gehalten (Hyänen bzw. Leoparden und Tiger).
- Der häufige Transport der Tiere ist als tierquälerisch zu werten.
- Jedem Tier müßte eine bedürfnisangemessene Innen- und Außenanlage ständig zur Verfügung stehen.
- Das gleichzeitige Auftreten von Beutegreifern und deren potentiellen Beutetieren im Zirkus ist nicht zulässig (Hyänen sind Beutetiere der Löwen).
- Gleichzeitige Auftritte von Löwen und Tigern mit Leoparden sind nicht zulässig, da sie einander als Feinde gegenüberstehen.
- Die Ankettung von Elefanten darf nicht an Vorder- und Hinterbeinen (auch nicht an je einem) gleichzeitig erfolgen. Verboten ist auch u. a. das Aufrechtgehen oder Stehen auf den Hinterbeinen von Elefanten während der Vorstellung.
- Löwen, Tiger und Leoparden müssen sich mindestens acht Stunden täglich in der Außenanlage frei bewegen können.
- Bären müssen umfangreiche Klettermöglichkeiten in den Außenanlagen haben, in denen sie sich ebenfalls mindestens acht Stunden aufhalten können müssen.
Brutal zu Tieren – brutal zu Menschen
Was muß man wilden Tieren alles antun, um sie genügend unterwürfig zu machen, damit sie ihre "Kunststücke" vorführen? Wofür sind die Peitschen notwendig, die da verwendet werden? Verdeckte Recherchen von Tierschützern haben immer wieder ergeben, daß brutalste Mittel angewandt werden, um die Tiere gefügig zu machen.
Tierarzt und Tierschützer Dr. Franz-Joseph Plank vom "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) meint dazu: "Leute, die brutal zu Tieren sind, sind zumeist auch brutal zu Menschen. Aufgrund der katastrophalen Haltungsbedingungen der Tiere im Zirkus Louis Knie hat dessen Österreichtournee eine Serie von Protesten begleitet. Bei diesen Protesten haben sich Angestellte des Zirkus’ Louis Knie und Herr Knie sen. persönlich von ihrer wahren Seite gezeigt und Tierschutzaktivisten mehrmals verbal und physisch attackiert bzw. bedroht. (Eine Liste der Attacken liegt dem VGT vor.)"
Der VGT wird daher jeweils am 17. Und 18. 11. 1997 ab 19 Uhr in Amstetten-Greinsfurth vor dem Zirkus Knie (gegenüber McDonald’s) eine Protest-Kundgebung abhalten. Die Aktionen sind angemeldet, um uns durch die Anwesenheit der Gendarmerie vor den berüchtigten Übergriffen der agressiven Zirkus-Crew zu schützen!