Ferkelspenden! vgt.at Verein gegen Tierfabriken Menü

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.08.1998)

Nochmal: "Grenzen dicht für Tiertransporte!"

Nach unglaublichen Behörden-Schikanen am 21.3., 25.4. und 16.5.98: VGT will neuerlich Tiertransporter blockieren

„Steter Tropfen höhlt den Stein." Weil der Überschuß von einer Million Tonnen Rindfleisch in der EU abgebaut werden soll, müssen jährlich mehr als 500.000 lebende Schlachtrinder hoch subventioniert in Drittländer wie Libanon, Ägypten, Türkei oder Libyen exportiert werden. Der Hauptverantwortliche, EU-Agrarkommissar Franz Fischler, behauptet zwar immer öfters, daß er die sog. Herodesprämie (durch die neugeborene Kälber tagelang auf dunklen Umwegen nach Frankreich oder Portugal transportiert werden, um danach erschlagen und zu Tiermehl verarbeitet zu werden, um „den Rindfleischmarkt zu entlasten") in der „Agenda 2000" abschaffen will; das letzte Wort haben allerdings die EU-Agrarminister ab 20. September in St. Wolfgang, und derzeit sieht es ganz und gar nicht nach einer Abschaffung aus...

Die Lebendtiersubventionen für Exporte in Drittländer sollen jedenfalls bestehen bleiben. Auch die österreichische Bundesregierung denkt bislang nicht daran, im Zuge der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft die Aussetzung dieser Wahnsinns-Subventionen zu fordern. Somit gehen auch die täglichen, nach österr. Recht illegalen, Transite von Schlachtvieh durch unser Land weiter. Gerade nach Inkrafttreten des Schengen-Abkommens am 1. April brausen die Schlachtvieh-LKWs nun de facto ungehindert durch unser Land. Der „Verein gegen Tierfabriken" (VGT) plant daher wieder eine groß angelegte Tiertransportblockade auf der Tauernautobahn.

Die A10 ist ja die Haupttransitroute für Tiertransporte durch Österreich. Die zwei Salzburger Tiertransport-Inspektoren sind praktisch nicht viel mehr als Vorzeigemarionetten, denn die seltenen Anzeigen landen so gut wie immer im Papierkorb oder ergeben bestenfalls „Trinkgeld-Strafen". An Spitzentagen passieren am Walserberg nach wie vor bis zu 1.000 Schlachtrinder ungehindert die Grenze in Richtung Süden, hauptsächlich zu den Verladehäfen Koper (SLO) und Triest (I). Die grausamen Szenen dort wiederholen sich, wie die Bilder von Manfred Karremann immer wieder aufzeigen, „dank" des „Mords-Geschäftes" mit den EU-Export-Subventionen. Vergangenen Sommer wurde bekannt, daß von den 717 Rindern auf einem Schiff noch ganze 390 lebend im Libanon angekommen sind – sicher kein Einzelfall! Wegen der Subventionen werden im Zielhafen auch immer wieder tote Tiere als lebend deklariert, wie der inzwischen wegen zu genauer Kontrollen suspendierte Amtstierarzt Dr. Focke aus Cloppenburg festgestellt hat.

Die EU verschleudert so mit unseren Steuergeldern jährlich schätzungsweise an die 50 Milliarden Schilling zur Verwertung ihrer Fleischüberschüsse. Offiziell landen davon wenigstens 1 Milliarde in den Taschen von Betrügern. Seit 1. Jänner 1995 existiert in Österreich zwar bekanntlich das (am Papier) vorbildlichste Tiertransportgesetz-Straße innerhalb der EU mit einer maximal zulässigen Transportdauer von 6 Stunden bzw. 260 km Autobahnstrecke (auf sonstigen Straßen 130 km), doch vollstreckt wird es de facto nie!

Der VGT hat seit Inkrafttreten des Tiertransportgesetzes bereits zehn Mal etliche Transporter an österr. Grenzen (Walserberg bzw. Arnoldstein) aufgehalten und das Thema somit immer wieder in die Öffentlichkeit gebracht. So konnten wir zumindest für einige Tiere eine kurze Ruhepause in der einzigen Labestation in Salzburg-Bergheim, aber auch in Klagenfurt und Villach erwirken. Unsere Aktionen mögen zwar kurzfristig so aussehen, als ob wir die Leiden der Tiere „unnötig" verlängern, die mediale Information über diese himmelschreienden Zustände wiegen dieses Opfer jedoch auf, um die Macht der Tierfrächterlobby und die Servilität der Behörden zu durchbrechen. Während unser Motiv die Verhinderung bzw. Erschwerung dieser Transporte ist, so sind es bei der Lobby ausschließlich niedrige Beweggründe, nämlich rücksichtsloses Gewinnstreben.

Dennoch werden die Schikanen der deutschen und österr. Behörden gegen die Tierschützer jedesmal massiver: Anstatt sich verstärkt auf die Kontrolle und sofortige Abstrafung der Transporteure zu kümmern (hier könnten z.B. alleine in Salzburg täglich bis zu 1,5 Millionen Schillinge abkassiert und zweckgebunden für Tierschutzmaßnahmen verwendet werden!), sollen nun anscheinend wir Tierschützer, die wir diesen Schandfleck unserer Gesellschaft immer wieder aufdecken, wegen „Tierquälerei" bestraft werden. So scheute sich das Landratsamt Berchtesgadener Land nicht, zehn der VGT-AktivistInnen „Bußgeldbescheide" über je ca. öS 1.000,- aufzubrummen, weil wir bei unserer Blockade am 2.8.1997 angeblich „den Rindern ohne vernünftigen Grund erhebliche Leiden" zugefügt hätten... Welcher Zynismus, angesichts der Tatsache, daß diese Tiere sogar nach den Tiertransport-Richtlinien der EU illegal, d.h. bereits ca. 18 Stunden, also weit mehr als die vorgeschriebenen acht Stunden ohne Pause, ohne Futter und Wasser auf viel zu engem Raum unterwegs waren; einige waren nachweisbar verletzt, eines mußte anschließend sogar notgeschlachtet werden. Der LKW war mehr als desolat und nicht mehr verkehrstauglich usw.

Die Schikanen gingen weiter am 21.3.98, wo wir durch Lügen, Festnahmen und Verhöre hingehalten wurden und die Tiertransporter ungestraft durchgelotst wurden; am 25.4.98 kam es bereits zu 20 Festnahmen und brutalen Szenen (Schläge, Wegzerren an den Haaren und allzu fest zugezogene Handschellen mit der Folge einer eitrigen Blutvergiftung!) sowie dutzenden Strafverfügungen über je S 4.500,- (teilweise gegen Minderjährige!). Am 16.5.98 war dann der bisherige Höhepunkt polizeilicher Brachialgewalt gegen friedliche Tierschützer: Ein Demonstrant wurde mit geballten Fäusten gegen Kopf und Hals geschlagen, danach getreten, mehrmals beide Arme verrenkt und mit dem Gesicht auf den Asphalt gedrückt. Und ein Gendarmerieauto gefährdete gar durch direktes Losbrausen auf mich mein Leben und ermöglichte so das Entkommen des illegalen Tiertransporters! Es wurden Anzeigen erstattet und eine parlamentarische Anfrage an der verantwortlichen Innenminister Schlögl gerichtet. So wird der Spieß kurzerhand umgedreht, die unermüdlichen Aufdecker dieses europäischen Megaskandals kurzerhand zu Tätern gemacht und die eigentlich Schuldigen mit Polizeieskorte außer Reichweite der Tierschützer gebracht. Die täglichen Quälereien und skrupellosen Geschäftemachereien auf Kosten unschuldiger Tiere mit unseren Steuergeldern gehen also weiter.

Wir fordern daher neuerlich kompromißlos: „Grenzen dicht für Tiertransporte" und planen, die nächsten illegalen Transporter, die am Samstag, dem 29. 8. 98 ab 4.00 Uhr morgens über die Grenze Walserberg kommen, allen Schikanen der Behörden zum Trotz so lange durch Blockieren und notfalls Anketten festzuhalten, bis sie wieder nach Deutschland zurückkehren! Wir werden dabei – wie immer - versuchen, die Tiere so gut wie möglich zu tränken und zu füttern.

Deine Privatsphäre ist uns wichtig!

Wir verwenden Cookies und verwandte Technologien, um unsere Website weiter zu entwickeln, um unsere Bewerbung dieser Website zu optimieren, die Ergebnisse zu messen und zu verstehen, woher unsere Besucher:innen kommen.

Du kannst die Cookies hier auswählen oder ablehnen.

DatenschutzhinweisImpressum
Einstellungen Alle ablehnen Alle erlauben

Cookie Einstellungen

Notwendige Cookies

Die notwendigen Cookies sind zur Funktion der Website unverzichtbar und können daher nicht deaktiviert werden.

Tracking und Performance

Mit diesen Cookies können wir analysieren, wie Besucher:innen unsere Website nutzen.

Wir können beispielsweise nachverfolgen, wie lange du auf der Website bleibst oder welche Seiten du besuchst. Das hilft uns unser Angebot zu optimieren.

Du bleibst aber anonym, denn die Daten werden nur statistisch ausgewertet.

Targeting und Werbung

Diese Targeting Technologien nutzen wir, um den Erfolg unserer Werbemaßnahmen zu messen und um Zielgruppen für diese zu definieren.

Konkret kann das Unternehmen Meta Informationen, die auf unserer Website gesammelt werden, mit anderen Informationen die dem Unternehmen bereits zur Verfügung stehen, kombinieren. Auf diese Weise können wir Menschen in den sozialen Medien Facebook und Instagram möglichst gezielt ansprechen.

Speichern Alle erlauben