Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.07.1999)
18.07.1999Grauenhafte Tierquälerei auf australischen Rinderfarmen
An die
Australische Botschaft
Mattiellistr. 2-4
A-1040 Wien
Betrifft: Grauenhafte Tierquälerei auf australischen Rinderfarmen
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bisher glaubten wir, Australien sei ein zivilisiertes Land. Durch einen Fernsehbericht von vorgestern Abend, den 16. Juli 1999, sind wir eines Besseren belehrt worden. Barbarische, unzivilisierte Massenverbrechen wie das folgende finden nicht etwa heimlich in dunkler Nacht statt, sondern gehören zum normalen öffentlichen Leben. Auf einer der größten Rinderfarmen Australiens spielt sich routinemäßig folgendes ab: Jungrinder in endlosen Reihen wartend, werden eines nach dem anderen zwischen Gitter geklemmt und umgeworfen. Mit einem Messer werden ihnen die Hornansätze samt Fleisch abgeschnitten. Alles bei vollem Bewusstsein. Die zwei klaffenden, stark blutenden Wunden werden nicht behandelt. Dann werden dem auf dem Rücken liegenden, festgeklemmten Tier, das vor Schmerzen brüllt, die Hinterbeine auseinandergerissen und mit einem Messer die Hodensäcke aufgeschnitten, die Hoden herausgepresst, herausgezogen und abgeschnitten. Dabei lachen die Peiniger fröhlich, während sich das Tier vor Qualen windet, soweit das bei der brutalen Fixierung überhaupt möglich ist. Nachher wird dem stöhnenden Tier ein glühendes Tätowier-Eisen mehrere Sekunden lang auf das Fleisch gedrückt. Eine Rauchwolke aus verbranntem Fleisch steigt auf. Zu alledem meint der Farmer bedauernd, die Tiere würden nach dieser Prozedur stark an Gewicht verlieren. Er bedauert nicht die Tiere, sondern die Gewinneinbuße!
Der Gewichtsverlust ist ein sicherer Beweis für lang anhaltende fürchterliche Schmerzen. Und das Tag für Tag, hunderttausend und millionenfach, in einem Land, das sich zivilisiert nennt. Unsere Abscheu gilt auch der Journalistin, die diese Abscheulichkeiten ohne jeden Protest gefilmt hat und zu dieser satanischen Folterung nur gerade lachend meinte, das sei wohl "stressig" für die Tiere. Dass seelisch derart abgestumpfte Menschen nicht als gemeingefährlich in geschlossenen Anstalten interniert werden, sondern beim Fernsehen Karriere machen können, ist zwar tragisch, nimmt der australischen Regierung jedoch die Verantwortung für diese Verbrechen nicht ab.
Nur nebenbei sei bemerkt, dass die so gefolterten Rinder später auch noch grauenhafte, tage- und wochenlange Transporte bis an die Küste und dann per Schiff über die Weltmeere erdulden müssen. Was diese Transporte für die leidenden Lebewesen bedeuten, zeigt sich an den normalen hohen Todesraten. Das alles wird von der australischen Regierung geduldet, unterstützt und gefördert, nur um die Mehrkosten für Kühlfleischtransporte zu sparen. Bitte übermitteln Sie Ihrer Regierung unsere tiefste Abscheu.
Hochachtungsvoll
Dr. Franz-Joseph Plank, Geschäftsführer