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VgT stoppt vor Schlachthof Graz ausländischen Schweinetransporter

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.09.1999)

24.09.1999


Aktivisten werden von brutalem Fahrer beinahe überfahren

Nach wochenlangen Recherchen des Verein gegen Tierfabriken (VGT) haben wir festgestellt, daß jede Nacht von Donnerstag auf Freitag etliche dreistöckig vollgepfropfte Schweinetransporter von Deutschland kommend die oberösterreichischen Grenzen passieren. Erst letzten Donnerstag hat der VGT beobachten können, wie kurz nach Mittnacht am Autobahngrenzübergang Suben (OÖ) Gendarmeriebeamte einen übervoll beladenen belgischen Schweinetransporter stoppten. Der Transporter war so überfüllt, daß er in einer nahe gelegenen Aufangstation entladen werden mußte. Außerdem konnten wir beobachten, daß viele Schweine - offenbar von der brutalen Verladung - blutige Striemen aufwiesen. Ebenso hatte der Fahrer seine Fahrtzeit bei weitem überschritten.

Freitag morgen warteten wir gemeinsam mit Leuten der jungen SPÖ ab 3.30 Uhr vor dem besagten Schlachthof, um auf die Transporter zu warten. Allerdings vergeblich. Offensichtlich ist etwas von den Behörden von der geplanten Polizeiaktion in Richtung Tiertransportmafia durchgedrungen, da die Transporter, die sonst jeden Freitag pünktlich zwischen 4.00 und 6.00 Uhr auftauchen, ausgerechnet heute ausblieben. Um 6.00 Uhr lösten wir unsere Aktion offiziell auf und hielten uns im Hintergrund. Wie wir durch einen Tip erfahren haben, warteten die Tiertransporten lediglich auf einem Parkplatz vor Graz, bis die Luft rein war. Daher konnten wir um 8.00 Uhr mit Hilfe der Polizei den ersten Schweinetransporter auf der Straße anhalten. Leider erwartete uns auch diesmal das gewohnt entsetzliche Bild im Inneren des Fahrzeuges:

Mindestens die Hälfte der Schweine hatten rote Striemen, also wurden diese hoch sensiblen Tiere offensichtlich in den Lkw hinein geprügelt, desweiteren wirkten die Tiere schon völlig apathisch und die Einstreu war nur noch Jauche, in der die Tiere teilweise übereinander lagen. Die Papiere wurden erst von der Polizei im Schlachthof überprüft. Der ORF hat diese Zustände auch gefilmt, was heute auch in den jeweiligen ZIB Sendungen zu sehen sein wird.

Den zweiten gesichteten Transporter versuchten wir auf der Einfahrt zum Schlachthof aufzuhalten. Wir (10 VGT-Aktivisten) stellten uns auf die Straße, der Lkw fuhr unberührt im Schrittempo weiter, sogar als wir uns vor ihn hinsetzten. Er besaß die Härte und schob uns mindestens 30 Meter vor sich her und nahm damit in Kauf, daß wir auch überfahren worden hätten können. Erst durch das Abtrennen des Bremsschlauches konnte seine mörderische Fahrt gestoppt werden. Erst danach ließ sich die Polizei blicken, um diese Situation zu bereinigen. Die Lage der Tiere war auch hier die Gleiche, nur wurde diese unseren Blicken entzogen, da er in das Innere des Schlachthofes geleitet wurde.

Wir erstatteten Strafanzeige gegen den brutalen Tiertransportfahrer wegen Nötigung und Mordversuch.

Was muß diese Mafia, an der offenbar auch Schlachthoffunktionäre und Behörden beteiligt sind, zu verbergen haben, wenn derart brutale Methoden gegen Tier und Mensch angewandt werden müssen.

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