Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.07.2002)
Wien, am 11.07.2002VGT stellt sich montenegrinischen Gewehrkugeln
Ein kleines Land nach einem großen Krieg hat nun mit neuen Problemen zu kämpfen: Streunerhunde, vergleichsweise wohl kaum als echtes Problem zu bezeichnen - trotzdem suchte man die Lösung in der Gewehrkugel.
Hunderte Jäger wurden angeheuert, bezahlt mit satten 22.000 Euro, um die Hauptstadt Podgorica vom "lästigen Ungeziefer " zu befreien. Doch man hatte die Rechnung ohne die Tierschützer gemacht, ein lokaler Verein stellte sich tapfer der Miliz und bekommt nun "Schützenhilfe" ohne Waffen vom Verein gegen Tierfabriken.
Auf Intervention der OSZE wurden die Österreicher eingeladen.
Projektleiterin Marion Löcker: " Ich konnte mich selbst von der Tatkraft und der Fähigkeit des kleinen montenegrinischen Tierschutzvereins überzeugen, diese Leute haben erstklassige Arbeit geleistet." Gemeinsam wurden sämtliche offizielle Stellen abgeklappert - mit Erfolg - durch Podgorica pfeifen keine Kugeln mehr, keine angeschossenen Tiere schleppen sich durch die Straßen, keine Hundeleichen säumen die Wege...Statt dessen gibt es bereits ein Tierheim und Tierärzte vor Ort, die kastrieren. Im September wird der erste österreichische Tierärztetrupp nach Montenegro reisen, um die Zahl der kastrierten Tiere zu erhöhen, denn hier besteht ein Wettlauf mit der Zeit.
Der Verein gegen Tierfabriken ersucht nun um Medikamente- und Futterspenden und eventeull um ein gebrauchtes Transportfahrzeug, damit die Hunde von der Straße leichter eingefangen werden können.
Der Verein gegen Tierfabriken legt aber wert auf die Feststellung, daß Hundeprojekte dieser Art auch weiterhin nur einen Bruchteil seiner Tierrechtsarbeit ausmachen werden. Marion Löcker: " Ich betrachte Projekte dieser Art als Entwicklungshilfe, so hat man in Montenegro auch eine Pelztierfarm erfolgreich verhindert. Durch die Hunde kann man der Bevölkerung das Tierrechtsthema generell nahe bringen. Wir werden uns aber auch in Zukunft zu 90% um die sogenannten"Nutztiere" kümmern, das steht außer Frage."
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