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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.05.2004)

Wien, am 03.05.2004

VGT ladet ParlamentarierInnen auf Exkursion zu Legebetrieben ein

Vor Entscheidung über Legebatterieverbot besichtigen Mitglieder des Unterausschusses zum Bundestierschutzgesetz Bodenhaltungsvoliere und Freilandhaltung

Ab 2013 schreibt die EU vor, dass herkömmliche Legebatterien ausgestaltet werden müssen, d.h. die Käfige werden etwas größer und mit einer Sitzstange, einer Scharrmatte und einem abgetrennten Legebereich versehen. Der Regierungsentwurf zum Bundestierschutzgesetz sieht kein Käfighaltungsverbot vor, sondern lediglich, dass diese Ausgestaltung schon ab 2009 vorgenommen werden müsse. In der Schweiz ist man seit dem Legebatterieverbot 1991 andere Wege gegangen. Dort wurden sogenannte Volierensysteme entwickelt, in denen die Hühner in mehreren Bodenhaltungs-Etagen übereinander leben. Auch in Österreich gibt es Probebetriebe dieser Art. Heute Vormittag führte VGT-Obmann Dr. Martin Balluch eine Gruppe von 9 PolitikerInnen zu einem Legebetrieb mit Bodenhaltungsvoliere. Unbestritten blieb, dass diese Art der Haltung den Bedürfnissen der Tiere viel gerechter wird, auch wenn nur etwa 50 % des Besatzes einer Legebatterie in einer Halle derselben Größe erreicht werden kann.

"Die Zukunft kann jedenfalls nicht in einer Ausgestaltung der tierquälerischen Käfige liegen", fasst der Veranstalter, VGT-Obmann Balluch, das Ergebnis der Exkursion zusammen. "Die Bodenhaltungsvoliere könnte einen praktikablen Kompromiss zwischen Tiergerechtigkeit und Billigproduktion darstellen. Die rund 300 verbliebenen österreichischen Legebatterien sollen sich nach einer geeigneten Übergangsfrist dieser Gegebenheit anpassen."

Zunächst wurde der Betrieb von Karl Wagner in Kilb, NÖ, besucht, eine Bodenhaltungsvoliere, in der 2800 Hühner in 4 Herden zu je 700 Tieren eingestallt sind. Die Tiere haben zwar keinen Auslauf ins Freie, aber sie können einen Bodenscharraum, erhöhte Sitzstangen und Legenester benutzen. Im Fütterbereich ist ein Gitterboden, durch das der Kot auf ein Förderband fällt, das auf diese Weise regelmäßig entmistet. Die Hühner leben auf 2 Etagen in Bodenhaltung mit 7 Hühnern pro m² nutzbarer Fläche. Als Beispiel für Freilandhaltung wurde danach der Betrieb von Otmar Weninger, ebenfalls in Kilb NÖ, besichtigt. Dort leben 6720 Hühner mit je 10 m² Freilandauslauf.

TeilnehmerInnen der Exkursion waren u.a. die Landwirtschaftssprecher Heinz Gradwohl der SPÖ und Dr. Wolfgang Pirklhuber der Grünen, die Tierschutzsprecherinnen Mag. Ulli Sima der SPÖ und Mag. Brigid Weinzinger der Grünen, sowie Mag. Astrid Obmann von der ÖVP und Fachreferent für Umwelt Sascha van Tijn von der FPÖ, und die Tierschutzbeauftragte des Gesundheitsministeriums Dr. Christine Weber.

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