Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.11.2005)
wien, am 11.11.2005Großer Erfolg des VGT: Supermarktketten steigen aus Käfigeihandel aus
Während die Landwirtschaftkammer nur lamentiert wurde der VGT aktiv: Handel und verarbeitende Betriebe konnten überzeugt werden auf Käfigeier zu verzichten
Nach einer langen und mühevollen Überzeugungsarbeit seitens des Verein Gegen Tierfabriken VGT, wurde im Rahmen des Bundestierschutzgesetzes ein echtes Legebatterieverbot ab Jänner 2009 festgesetzt. Die VertreterInnen der Landwirtschaft, allen voran die Landwirtschaftskammer und der Bauernbund, haben zwar sofort die KonsumentInnen dazu aufgerufen, nach in Kraft Treten des Verbots keine ausländischen Käfigeier mehr zu kaufen, aber sie wurden nicht aktiv, um für diesen Umstieg auch wirklich zu sorgen. Stattdessen wurde nur bekrittelt, dass derartige Verbote die Produktion in ein Ausland ohne vergleichbare Tierschutzgesetze verlagern würden und es quasi besser wäre, es würde gar nicht zu einem Legebatterieverbot kommen. So musste ihre eigentliche Aufgabe, die heimische Landwirtschaft in einer derartigen Umstellungsphase zu unterstützen, vom Tierschutz wahrgenommen werden.
In mühevoller Sisyphosarbeit hat der VGT Betrieb um Betrieb, Supermarkt um Supermarkt, kontaktiert und im persönlichen Gespräch überzeugt. Diese Woche konnte nun erreicht werden, dass die drei größten Supermarktketten Österreichs – der Diskonter Hofer, sowie Rewe mit Merkur und die Firma Spar – alle drei übereinstimmend bekannt gaben, bis Ende 2006 keine Käfigeier mehr verkaufen zu wollen. Bereits jetzt wird im großen Stil auf Alternativeier umgestellt und Druck auf die ProduzentInnen ausgeübt, ihre Legebatterien umzubauen. Ebenso ist es dem VGT bereits gelungen, die folgenden verarbeitenden Betriebe von der Verwendung von Käfigeiern abzubringen: Die Konditoreien Aida, Meinl, Demel und Sacher, die Bäckereien der Mann, Felber, Ströck, Anker, Sorger, Auer, Resch&Frisch und Ölz, sowie die Firmen Recheis, Wolf-Nudeln und Manner.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert diesen Erfolg: „Wir sind sehr positiv von der Bereitschaft des Handels und der verarbeitenden Betriebe überrascht, von der Nutzung von Käfigeiern abzugehen. Leider gibt es noch eine Reihe schwarzer Schafe, die sich den Zeichen der Zeit noch nicht angeschlossen haben und die auf Kosten der Allgemeinheit den Fortschritt boykottieren. Die entsprechende Negativliste kann auf unserer Webseite eingesehen werden.
Jetzt können wir zuversichtlich sein, dass das Legebatterieverbot nicht nur wirklich in Kraft treten, sondern dass auch das Tierleid durch Käfigei-Importe nicht ins Ausland verlagert wird. In Deutschland, wo ein derartiger Umstieg weg vom Käfigei nicht erreicht wurde, vereinbarte man nun in den Koalitionsverhandlungen der zukünftigen Regierungsparteien, das geplante Legebatterieverbot wieder rückgängig zu machen.“
Und der VGT-Obmann weiter: „Der VGT hat hier Pionierarbeit geleistet, indem er bereits 1993 die UV-Lampenkontrolle eingeführt hat. Dadurch wurde der Schwindel mit falsch deklarierten Käfigeiern aufgedeckt und abgestellt. 1995 gründete der VGT mit anderen Tierschutzvereinen die Tierschutz Kontrollstelle. Diese ist bereits staatlich akkreditiert und kontrolliert praktisch den gesamten Alternativeierbereich. Dadurch ist nicht nur sichergestellt, dass die Haltungsbedingungen den Verpackungsaufschriften entsprechen. Auf diese Weise konnte auch erreicht werden, dass die Boden- und Freilandhaltung in Österreich wesentlich tierfreundlichere Vorschriften hat, als überall sonst im benachbarten Ausland. Der politischen Vertretung der Landwirtschaft müssen wir allerdings wirklich vorwerfen, dass sie in dieser Sache ihrer Aufgabe nicht nachgekommen ist, und die Knochenarbeit den idealistischen TierschutzaktivistInnen überlassen hat. Es scheint es wäre diesen FunktionärInnen lieber, es gäbe keine tierfreundlicheren Tierschutzgesetze!“