Botox: Unzählige Mäuse sterben in qualvollen Tests - vgt

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Botox: Unzählige Mäuse sterben in qualvollen Tests

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.05.2006)

Wien, 09.05.2006

Jede Produktionseinheit der Schönheitsspritzen wird an 60-100 Mäusen grausam getestet

Jede Produktionseinheit der Schönheitsspritzen wird an 60-100 Mäusen grausam getestet

Botulinumtoxin, kurz Botox, ist ein enorm starkes Nervengift: Bereits die Dosis von 1 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht kann auf einen Menschen tödlich wirken. Es gilt als die giftigste Einzelsubstanz der Welt und wird in Bakterienkulturen hergestellt. Die Produktionschargen unterliegen deshalb selbstverständlich gewissen natürlichen Schwankungen der Intensität in der das Gift vorliegt. Da schon eine geringe Abweichung der Dosis für Menschen tödlich sein kann, muss jede Produktionseinheit in ihrer Verdünnung standardisiert werden. Zur Feststellung der Verdünnung wird 60-100 Mäusen das Gift in die Bauchhöhle injiziert. Die Mäuse erleiden Muskellähmungen, Sehstörungen und fürchterliche Schmerzen. Sie sterben schließlich an Atemstillstand.
 
Allein in Deutschland sollen in derartigen LD50 Tests, laut ExpertInnenschätzung, derzeit jährlich 30.000 Mäuse zu Tode gebracht werden. Die Hauptzentren der Botox-Produktion liegen aber in den USA und Großbritannien, wo die Verdünnung des Giftes mit demselben grausamen Tierversuch bestimmt wird. Die Zahl der weltweit für Botox-Spritzen zu Tode gequälten Mäuse ist dementsprechend unvorstellbar viel höher.
 
Botox ist gerade in den letzten Jahren in so genannten „Schönheitsspritzen“ in Mode gekommen. Dafür wird die Substanz in unheimlich geringer Verdünnung unter die Haut in der Umgebung von Falten injiziert - etwa im Gesicht zur Bekämpfung von sogenannten Krähenfüßchen. Das Nervengift lähmt die Muskeln und die Falten verschwinden vorübergehend. Nach etwa drei Monaten muss die Behandlung wiederholt werden, weil der Körper das Gift dann abgebaut hat und die Muskeln ihre Tätigkeit wieder aufgenommen haben.
 
„Die Anwendung von Botox Schönheitsspritzen ist angesichts der damit verbundenen unvorstellbaren Tierquälerei absolut unvertretbar“, meint Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein gegen Tierfabriken. „Solange keine Alternative zum Tierversuch zugelassen ist, müsste der Gesetzgeber einschreiten und die Anwendung der Schönheitsspritzen untersagen. Es ist nicht einzusehen warum Mäuse für eine rein subjektiv erdachte Verschönerung einer Person derartig gequält werden dürfen.“
 
Derzeit sind zumindest drei Methoden von verschiedenen Firmen in Entwicklung, die die Zahl der verwendeten Tiere sowie die Schmerzbelastung für das einzelne Tier erheblich senken sollen. Keine dieser Methoden ist bisher als Alternative zum beschriebenen LD50 Test zugelassen. Bis wann mit einer Validierung zu rechnen ist, war nicht zu erfahren. So wie es aussieht, wird leider auch die zukünftige Testmethode nicht ohne das Töten von Mäusen oder anderen Tieren auskommen.
 
„Wenn man bedenkt, dass derzeit für jede Prüfung viele Tiere einen qualvollen Tod sterben, so ist das neue, in der Entwicklung befindliche Verfahren schon ein echter Fortschritt. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass es letztlich darum geht, in Zukunft Methoden zu entwickeln, die komplett ohne Tiere auskommen.“, bemerkt Dr. Petra Mayr, von ZET, Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen.
 
Weitere Anwendungen neben der faltenglättenden Wirkung des Nervengiftes Botulinumtoxin sind beispielsweise der Einsatz gegen übermäßiges Schwitzen oder gegen den so genannten Schiefhals, eine angeborenen Muskelerkrankung.

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