Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.09.2006)
Wien, am 01.09.2006Die Grünen präsentieren ihr Tierschutz-Wahlprogramm
Erstmals in Österreich veröffentlicht eine Partei ein spezifisches Wahlprogramm für den Tierschutz. Im Rahmen eines Sommerfestes mit veganem Buffet wurden die grünen Schwerpunkte und Ziele für die kommende Legislaturperiode präsentiert
Am 30. September 2006 luden die Grünen abends in ein Wiener Lokal. Nach der Eröffnung durch Mag. Katharina Fatzi und eine Video-Grußbotschaft des Grünen Bundessprechers Prof. Alexander van der Bellen legte Tierschutzsprecherin Mag. Brigid Weinzinger die Grundzüge des grünen Aktionsprogramms für den Tierschutz dar.
Als grüne Erfolge der letzten Legislaturperiode wurden vor allem das Bundestierschutzgesetz, das Verbot von Tierversuchen an Menschenaffen und der Parlamentsentschluss ein Importverbot für Hunde- und Katzenfelle zu erlassen genannt.
Hier ein stichwortartiger Auszug aus den umfassenden Zielen für die Zukunft:
- Ausstieg aus der industriellen
Tierhaltung:
Einführung eines Tierschutz-Zertifikats für tiergerechte Ställe, Verbot der Verstümmelung von Tieren um sie tierfeindlichen Haltungssystemen anzupassen (z.B. Enthornung, Abschneiden von Schwänzen, Abschleifen von Zähnen und Kürzen von Schnäbeln), Verbot der Vollspaltenböden für Schweine - Tiertransporte:
Subventionen für Lebendtiertransporte restlos abschaffen, also auch jene Förderungen die für Zuchtrindexporte derzeit gewährt werden, Verkürzung der Fahrzeit auf 4 bzw. max. 8 Stunden ohne Verlängerungsmöglichkeit - Jagd:
Verbot des Aussetzens gezüchteter Tiere, Verbot des Hetzens eines Tieres auf ein anderes auch im Rahmen der Jagd, Verbot der Gatterjagd - Grundrechte für Menschenaffen:
Recht auf Leben und Schutz ihrer Lebensräume, Verbot des Gefangenhaltens wie beispielsweise in Zoos und Zirkussen, Schutz vor Folter (wie z.B. in Tierversuchen) - Rettung der ehemaligen Versuchs-SchimpansInnen:
Nach wie vor steht den SchimpansInnen im in den Konkurs gegangenen Safaripark Gänserndof eine ungewisse Zukunft bevor. In etwa zwei Jahren ist das gesamte Geld aufgebraucht, außerdem ist nach wie vor die Unterbringung mangelhaft, da z.B. die Außengehege nicht fertig gestellt sind. Die Grünen starten jetzt eine E-Card-Aktion um auf das Schicksal der SchimpansInnen aufmerksam zu machen. Österreich soll seine Verantwortung endlich wahrnehmen, die Zukunft der SchimpansInnen sichern und das Affenhaus in Gänserndorf in ein Lern- und Begegnungszentrum mit dem Forschungsschwerpunkt Sozial- und Kognitionsforschung ausbauen - Zirkus:
Österreichisches Wildtierverbot in Zirkussen verteidigen und ein EU-weites Verbot fordern. - Pelze:
Importverbot von Hunde- und Katzenfellen nach dem bereits erfolgten 4-Parteienentschluss im Parlament endlich in ein Gesetz gießen. - Tierversuche:
Förderungsoffensive für die Erforschung von Tierversuchsalternativen, rasche Anerkennung bereits bestehender Alternativen, Verbesserung der Haltungsbedingungen für Versuchstiere - EU:
Tierschutzaktionsplan der Kommission ohne weitere Abstriche (etwa durch den Rat) dringend umsetzen
Vollständig und detailliert kann das Grüne „Aktionsprogramm für den Tierschutz“ auf der Website www.gruene.at/tierschutz abgerufen werden. Der gelungenen Veranstaltung wurde durch ein tierfreundliches, veganes (und phantastisches) Buffet ein gebührlicher Rahmen gegeben.
Einen Vergleich der Tierschutzpositionen aller Parteien finden Sie hier!