Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.10.2006)
Wien, am 28.10.2006Deutschland beschließt Import-Verbot von Robbenprodukten
Österreich sollte ebenso ein nationales Verbot ins Auge fassen und sich für ein EU-weites Verbot einsetzen
Der deutsche Bundestag hat sich am 19.10.2006 einstimmig für ein Importverbot von Robbenprodukten ausgesprochen und folgt damit dem Beispiel von Belgien, den Niederlanden und den USA, die bereits seit längerem ein Importverbot für Robben-Produkte verhängt haben. In dem fraktionsübergreifenden Antrag vom Donnerstagabend beklagten die ParlamentarierInnen vor allem die brutalen Tötungsmethoden denen jährlich über 300.000 junge Sattelrobben kanadischen Jägern zum Opfer fallen.
Eine seit 1983 bestehende EU-Richtlinie, welche die Einfuhr von Jungtierfellen untersagt, sei nicht mehr ausreichend, weil diese mit einer besonders skrupellosen, aber dennoch simplen Methode umgangen wird: Die Robben werden einfach kurz nach der festgelegten Altersgrenze getötet. Der Beschluss des deutschen Bundestags umfasst die Aufforderung an die Bundesregierung sich für ein EU-weites Handelverbot einzusetzen und solange keines besteht, dafür zu sorgen, dass der Handel mit Robbenprodukten in Deutschland unterbunden werden würde.
"Eine sehr positive Entwicklung", kommentiert Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein Gegen Tierfabriken. "Österreich sollte sich in dieser Sache ein Beispiel nehmen und ebenfalls so rasch wie möglich den Handel mit Robbenprodukten unterbinden."
In Österreich kam es noch zu keiner vergleichbaren politischen Initiative für Robbenprodukte. Allerdings wurde die österreichische Regierung in diesem Jahr vom Parlament einstimmig aufgefordert ein Handelsverbot für Hunde- und Katzenfelle zu erlassen. Ein solches Verbot wurde aber bisher - obwohl versprochen - weder auf nationaler noch auf EU-Ebene eingeführt.