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Eine Revolution am Fleischsektor kündigt sich an!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.04.2007)

Wien, 15.04.2007

40% der österreichischen Bevölkerung wollen "Future Food" eine Chance geben

40% der österreichischen Bevölkerung wollen "Future Food" eine Chance geben

Im Frühjahr 2005 ließ die EU-Kommission die ÖsterreicherInnen befragen, was sie von der Möglichkeit hielten, Fleisch in Zellkulturen wachsen zu lassen und so das Schlachten von Tieren unnötig zu machen. 40% der österreichischen Bevölkerung konnten sich spontan mit dieser Idee anfreunden - wenn auch teilweise mit Einschränkungen, wie jener, dass das nur unter genauen Regeln und Kontrollen gemacht werden sollte.

Details zur Umfrage

Trotzdem: die verhältnismäßig große spontane Zustimmung ist überraschend, da ja bedacht werden muss, dass die Bevölkerung bisher praktisch gar nicht über die Umstände und die Vorteile einer derartigen Fleischproduktion informiert wurde. Zusätzlich zeigte die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Untersuchung, dass die Zustimmung vor allem unter jungen Menschen sehr hoch ist. Nur 40% der 15 bis 24 Jährigen EuropäerInnen lehnt derartig produziertes Fleisch ab. Eine weiter wachsende Zustimmung ist also vorprogrammiert.

Was ist "Future Food"?

Schon jetzt ist die Vermehrung von Muskelzellen in Zellkulturen problemlos möglich. Schwierig ist es allerdings komplexe Gewebe wachsen zu lassen. Für Fleisch das gegessen wird, ist das aber gar nicht nötig, man denke nur an die beliebten gepressten Filetstücke, wie Nuggets, oder Faschiertes, das zu Laibchen geformt wird. Sind wir uns ehrlich: Wer will schon Flachsen, Venen und Gelenksknorpel in seinem Essen vorfinden.

Aus diesem Grund kamen WissenschafterInnen schon sehr bald auf die Idee, dass eine Möglichkeit bestünde, Fleisch als Nahrungsmittel einfach wachsen zu lassen. Diese Methode könnte gegenüber der herkömmlichen Fleischproduktion, für die Tiere in der konventionellen Massentierproduktion unter schrecklichen Bedingungen gemästet, transportiert und geschlachtet werden, eine Reihe von Vorteilen bringen.

Und so ist nicht nur die Rede davon, dass die Gewalt gegenüber Nutztieren unnötig werden könnte, es soll auch massive Vorteile im Sinne des Umweltschutzes, des KonsumentInnenschutzes, des Naturschutzes und der Gesundheit geben. (Eine stichwortartige Liste möglicher Vorteile siehe weiter unten.)

Future Food hat übrigens nichts mit Gentechnik zu tun. Für die in-vitro Vermehrung von Muskelzellen, ist es nicht notwendig die DNS zu verändern.

Die Forschung läuft

In verschiedenen Ländern und durch verschiedene Firmen wird derzeit in diesem Bereich geforscht. Die Hauptprobleme dürften noch in der Erzielung des richtigen Geschmacks liegen und in der Entwicklung von Technolgien für die kostengünstige Großproduktion.

Sobald es aber jemandem gelingt diese beiden Probleme zu lösen und mit einem Produkt auf den Markt zu kommen, das preislich mit der hochsubventionierten Tierproduktion mithalten kann, wird die Revolution der Fleischproduktion nicht mehr aufzuhalten sein.

Weitere Informationen zu Future Food.

 

Mögliche Vorteile von "Future Food"

  • Tierschutz

    • Massen- und Intensivtierhaltung werden unnötig
    • Tiertransporte werden unnötig
    • Das Schlachten von Tieren wird unnötig
  • KonsumentInnenschutz

    • hygienische Produktionsbedingungen wären gewährleistet
    • keine Medikamente wie Antibiotika für die Fleischproduktion mehr notwendig
    • gefährliche Tierseuchen, wie BSE und Vogelgrippe, wären keine Gefahr mehr
    • keine Würmer, Salmonellen, Campylobacter und andere Krankheitserreger im Fleisch
  • Umweltschutz

    • Klimaschutz: Die Tierproduktion ist mit 18% der größte Verursacher der Klimaerwärmung (noch vor dem Verkehrssektor)
    • weniger Chemie-Einsatz (Kunstdünger, Herbizide, etc.) nötig, weil nicht mehr Unmengen Tierfutter produziert werden muss
    • weniger Energieeinsatz nötig: Für die Herstellung einer Kalorie in der Tierproduktion ist der zehnfache Energieeinsatz wie in der Pflanzenproduktion notwendig
    • Regenwaldrodung für Rinderproduktion wäre unnötig
    • die Güllemengen, die derzeit Böden und Wasser vergiften, könnten reduziert werden
  • Gesundheit

    • gesündere Fettzusammensetzung des Fleisches wäre möglich (Stichwort Omega-3-Fettsäuren)
    • cholesterinfreies Fleisch wäre möglich
  • Naturschutz

    • Riesige landwirtschaftlich genutzte Flächen, die bisher für die verschwenderische Futtermittelproduktion nötig waren, könnten der Natur zurückgegeben werden. Derzeit dienen mehr als 2/3 der landwirtschafltichen Nutzfläche der Tierproduktion.

 

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