Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.12.2007)
Graz, am 20.12.2007Graz: Pelze auf dem Rückzug!
Mit einer umfassenden Kampagne versucht der Verein Gegen Tierfabriken (VGT) auf die Pelz-Problematik aufmerksam zu machen – erste Erfolge bestätigen die Bemühungen. Kastner & Öhler beendet den Pelzverkauf, Vögele, Kleider Bauer und viele Boutiquen werden folgen.
In Österreich verboten!
Das Tierschutzthema „Pelz“ ist so präsent
wie kaum ein anderes, besonders jetzt
in der kalten Jahreszeit. Die Frage,
ob "Pelz - Ja oder Nein" ist heftig
diskutiert. Fakt ist: das Halten und
Töten von
Tieren zur Gewinnung von Pelz ist in
Österreich seit 1998 verboten. Doch
Pelze werden einfach importiert. Somit
wird das strenge österreichische Tierschutzgesetz
umgangen.
„Viele Menschen schließen die Augen vor der grausamen Wahrheit“, sagt David Richter, VGT-Kampagnenleiter in Graz. „Viele Leute können einfach nicht glauben, wie schrecklich die Pelztierzucht wirklich ist.“ Nicht umsonst wurde diese Form der Tiernutzung in Österreich verboten. Füchse, Nerze, Waschbären und Kaninchen sind die am häufigsten missbrauchten Tierarten. Allein für einen Nerzmantel werden 60 Tiere monatelang in kleine Drahtgitterkäfige gesperrt, und am Ende grausam getötet. Ähnlich wie in Legebatterien werden die Tiere hier gefangen gehalten. Nur ist es noch schlimmer, weil diese Tiere Einzelgänger sind. Verletzungen und stereotype Verhaltensweisen sind die Regel.
Kundgebungen
in Graz
Um den Menschen in Graz diese Missstände
vor Augen zu führen, organisiert der
VGT seit Monaten verschiedene Arten der
Kundgebungen. Mittels Fernseher oder
Videoleinwand wird mehrmals wöchentlich
auf das Tierleid aufmerksam gemacht.
Lautstarke Demonstrationen sollen die
Verantwortung der Geschäfte bewusst machen.
In das Bewusstsein soll auch gerufen
werden, dass jeder Pelzkragen Tierleid
verursacht.
VGT
sucht das Gespräch mit der Wirtschaft
Seit einigen Wochen sind VGT-TierschützerInnen
unterwegs, um Kontakt mit den betroffenen
Geschäften aufzubauen. „Die Geschäftsleute
sind selbst nicht darüber informiert,
wie so ein Pelz entsteht. Das damit verbundene
Tierleid ist nicht im Bewusstsein. Aber
ich merke eine große Offenheit und Gesprächsfreudigkeit
bei den Geschäftsleuten“, ist David Richter
positiv überrascht. Jeden Tag geht er
von einem Textilladen zum nächsten, um
Verständnis für den Tierschutz aufzubauen.
Die Gespräche sind intensiv und emotional.
Das angesprochene Tierleid lässt niemanden
kalt. „Zu Beginn sind die Kaufleute etwas
skeptisch, es gibt viele Vorurteile.
Am Schluss gibt es jedoch die Einigkeit,
dass etwas unternommen werden muss.
Kastner & Öhler
beendet Pelzverkauf
Erst kürzlich hat Martin Schopf, Sprecher
von Kastner & Öhler,
bekannt gegeben, dass das Modehaus den
Pelzverkauf beenden wird. Bereits ab
Herbst 2008 wird Kastner ein pelzfreies
Sortiment führen. „Das freut uns außerordentlich.“,
sagt David Richter. „Die Entscheidung
dieses anerkannten Modehauses hat Signalwirkung
für ganz Graz!“ Weiters laufen bereits
Gespräche über einen möglichen Pelz-Ausstieg
bei Vögele, die Protestaktionen vor Kleider
Bauer dauern an. Für Jänner 2008 ist
eine große Diskussionsveranstaltung mit
VertreterInnen von Textilwirtschaft und
Tierschutz geplant.
Nächste
Kundgebungen zum Thema Pelz:
20. und 21.12.2007, Hauptplatz Nr. 14,
ab 10:00