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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.10.2008)

Wien, am 05.10.2008

Schon wieder Tierdrama: 137 Hundebabys in LKW gepfercht

Horror-Fahrt quer durch Europa im Burgenland gestoppt

137 Hundebabys in Käfigen zusammengepfercht, wimmernd und winselnd – einen derartigen Hundetransport zogen Montagabend engagierte Polizist_innen im Burgenland aus dem Verkehr. Die Welpen hätten in einer qualvollen Fahrt 2.600 Kilometer weit von der Slowakei bis nach Spanien gebracht werden sollen! Über ihr weiteres Schicksal wird erst entschieden …

Im Zuge einer Routinekontrolle wurde ein Kleintransporter im burgenländischen Loipersdorf überprüft. Und es kamen nicht nur schwere technische Mängel zutage – aus dem Laderaum des LKWs drang herzzerreißendes Winseln, der Transporter war mit 137 Welpen beladen. „Angegeben wurde, dass die Hundebabys 17 bis 18 Wochen alt seien. Tatsächlich liegt ihr Alter höchstens bei 6 Wochen.“, so Wolfgang Werderits, Chef der Autobahninspektion Oberwart.

Ein Faktum, dass später von Tierärzten bestätigt wurde. Alle mitgeführten Tierpässe waren gefälscht. Der Experte ergänzt: „Ein solcher Transport muss innerhalb von 24 Stunden am Zielort sein.“ Das Fahrzeug war im slowakischen Pata beladen worden und unterwegs ins spanische Lomoijevo – das sind qualvolle 2.600 Kilometer, welche die Tierbabys, die viel zu früh von ihrer Mutter getrennt wurde, im LKW hätten überstehen müssen. Offensichtlich, dass sich das in 24 Stunden niemals hätte ausgehen können …

Vorübergehendes Asyl im Tierheim
Die geretteten Hundebabys wurden ins Grazer Tierheim Arche Noah gebracht. „Wir haben sie in stundenlanger Arbeit untersucht, gebadet, gefüttert“, so Tierheimsprecher Stefan Moser. Sein Fazit: „Sie wirken gesund, waren aber furchtbar durstig. Einige hätten diese Horrorfahrt kaum überlebt.“
Unglaublich, aber wahr: Ob sie an gute und sichere Plätze übergeben werden können oder ob sie nicht doch noch nach Spanien gekarrt werden, müssen jetzt erst die Behörden entscheiden. Die Besitzer beharren darauf – immerhin bringt ein einziger der Rassehunde, sofern ein Stammbaum vorliegt, im Schnitt 1.000€.

Geringe Strafe
Strafrechtlich wird dem slowakischen Welpenzüchter, der die Tiere in sogenannten „Wurffabriken" regelrecht am Fließband produziert, kaum etwas passieren. Dazu Staatsanwältin: „Es könnte sich hier um die Fälschung von Beweismitteln nach Paragraf 293 handeln. Dafür steht bis zu ein Jahr Haft. Tatsächlich wird vom Bezirksgericht meist eine Geldstrafe ausgesprochen.“
Eine viel zu geringe Geldstrafe also, die von der millionenschweren Hundemafia quasi aus der Portokasse bezahlt werden kann. Stefan Moser, Leiter der Arche Noah in Graz, fordert wie der Verein Gegen Tierfabriken für skrupellose Tierschmuggler die ganze Härte des Gesetzes.

Damoklesschwert
Der Ball, wie es jetzt mit Hündchen „Jack“, Mops „Alfred“ oder Dackel „Sindy“ weitergeht, liegt nun beim Bezirkshauptmann von Oberwart, Hermann Sagmeister. Seine Behörde bestimmt über eine Abnahme der Tiere, oder ob die hilflosen Kleinen dem slowakischen Besitzer zurückgegeben werden müssen. „Der Fall wird bearbeitet, die Entscheidung soll demnächst fallen“, so Sagmeister.
Inzwischen haben sich etliche Tierfreund_innen gemeldet, die dem Drama einer möglichen Rückgabe an die Tierschinder nicht zusehen wollen. Ihr besorgter Tenor: „Die Welpen dürfen nie in die Hände der Tiermafia zurückgegeben werden. Wer könnte verantworten, dass sie doch noch nach Spanien verschachert werden?“

 

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