Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.02.2009)
Wien, am 10.02.2009SPÖ will 30% mehr Hühner in Tierfabrikshallen pferchen
Vorschlag des SPÖ-Ministers würde für 2,1 Millionen zusätzliche Hühner pro Jahr den frühzeitigen Tod aufgrund der Haltungsbedingungen bedeuten!
Heute schon sind die Masthuhnfabriken in Österreich mit 20 Hühnern pro m² dicht besetzt. Doch der neue SPÖ-Tierschutzminister hat ein besonderes Einstandsgeschenk für den Tierschutz: es sollen 30% mehr Hühner und 50% mehr Puten in dieselben Hallen gestopft werden dürfen! Bei einem derartigen Besatz wäre über 92% der Bodenfläche allein schon durch die Körper angefüllt, also kein Platz mehr für irgendeine Bewegung.
Nach einer wissenschaftlichen Studie (http://ec.europa.eu/food/fs/sc/scah/out39_en.pdf), die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben worden ist, können durch eine derartige Erhöhung der Besatzdichte ca. 4-5% der Produktionskosten eingespart werden. Auf der anderen Seite steigt dadurch die Sterberate der Hühner, sodass damit gerechnet werden muss, dass 2,1 Millionen Hühner zusätzlich pro Jahr an den grausamen Haltungsbedingungen zugrunde gehen werden.
SPÖ-Minister möchte also eine 4-5% Produktionskostenersparnis durch den grausamen Tod von 2,1 Millionen Hühnern pro Jahr erkaufen!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist empört:
„Tierfabriken sind zu einer Zeit entstanden,
in der kein Tierschutzbewusstsein herrschte.
Heute, mit einer stetig steigenden Sensibilität
für Tiere, werden diese Altlasten langsam abgebaut
und das Tierschutzgesetz sollte immer strenger
werden. So kam Anfang 2009 das Legebatterieverbot.
SPÖ-Minister will jetzt das komplette
Gegenteil. Gegen den Willen des Tierschutzrates
und trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse,
die bei den geforderten Besatzdichten von nicht
tragbarer Tierquälerei sprechen, möchte er die größte Verschlechterung des
Tierschutzgesetzes aller Zeiten durchsetzen.
Dieses Gesetz für maximalen Masthuhnbesatz besteht
seit 15 Jahren. In dieser Zeit sind keine Betriebe
abgewandert. Mit der vorgeschlagenen Veränderung
würde das vorbildliche österreichische Tierschutzgesetz
zum EU-Mittelmaß reduziert. Wieder ignoriert
die SPÖ den Mehrheitswillen der Bevölkerung!“