Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.01.2010)
Wien, am 11.01.2010Wildtiere in Menschenhand
VGT-AktivistInnen berichten Erschütterndes über Wiener Reptilienhandlungen
Der VGT hat es sich zur Aufgabe gemacht, die erschreckenden Zustände auf den immer größer werdenden Reptilienbörsen aufzudecken, doch auch in Zoofachhandlungen liegt vieles im Argen.
Leguan mit blutiger Nase
Diese Bilder gehen besonders unter die Haut.
Ein Leguan kämpft verzweifelt um seine Freiheit.
Im Eingangsbereich einer Reptilienzoohandlung
steht sein ca. 1m² großes Terrarium. Auf der
Nase hat er bereits eine tiefe, offene Wunde,
wie oft ist er damit schon gegen die Scheibe
gestoßen. Wie oft musste er erkennen, dass es
kein Entrinnen für ihn gibt, wie lange wird
er weiterkämpfen, bis die Resignation auch über
ihn siegt.
Der VGT hat bereits das Veterinäramt und einen
Reptilienexperten gebeten, diesem Tier zu helfen.
Schildkröten mit stereotypen Bewegungen
Bereits im Jahr 2006 hat der VGT das Veterinäramt auf ein völlig unstrukturiertes Schildkrötenterrarium hingewiesen. Nun gute drei Jahre später, das gleiche Bild: Zwei große Schildkröten verbringen ihr Leben in einem Schaukasten. Keine Rückzugsmöglichkeit, kein Art von Beschäftigungsmaterial, die ihr tristes Dasein verschönern würden. Wie viele Stunden sie nun täglich von einem Terrarienrand zum anderen und wieder zurück trotten wissen wir nicht, solange wir die Tiere beobachtet haben, taten sie nichts anderes. Diese Tiere sind ganz offensichtlich in ihrem Verhalten gestört und in ihrer Anpassungsfähigkeit überfordert.
Menschen ins Gefängnis zu stecken und ihnen somit ihre Freiheit, ihre Autonomie zu rauben, zählt zu den schlimmsten Strafen, die wir kennen. Woher kommt die Selbstverständlichkeit, Tiere diesem Schicksal auszusetzen, oftmals noch unter dem Deckmantel der Tierliebe.
Futtermäuse
Auch das Eingesperrtsein der Futtermäuse, die in einer Reptilienhandlung stapelweise in kleinen Kartons am Verkaufstresen standen, macht traurig. Unaufhörliches Scharen, vereinzeltes Quietschen. Wann werden diese Mäuse das letzte Mal Wasser, Essen bekommen haben? In diesen kleinen Kartons wird das wohl kaum zu bewerkstelligen sein.
Giftschlangen
In einem Geschäft waren auch einige der giftigsten Schlangen ausgestellt. Klapperschlangen, Viper und die Grüne Mamba. In den meisten Bundesländern dürfen Giftschlangen nicht verkauft werden, so auch in Wien.
Der VGT hat das Veterinäramt gebeten, sich
dieser Tiere anzunehmen und zu schauen, dass
zumindest die gesetzlich geforderten Standards
so schnell wie möglich umgesetzt werden.