Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.01.2010)
Wien, am 18.01.2010Winterliche Salzstreuungen sorgen für wunde Hundepfoten
Dem „besten Freund des Menschen“ zuliebe: Mehr Schaufeln statt Salz streuen
Wer sich vorstellen möchte, wie es Hunden im Winter geht, sollte einmal ohne Schuhe mit offenen Wunden an den Fußsohlen ein paar Schritte auf Salz machen.
Nicht nur Tierschutzorganisationen und TierärztInnen warnen vor dem häufig sinnlosen Einsatz des hinsichtlich seiner Aggressivität und Umweltschädlichkeit unterschätzten Taumittels – und appellieren gleichzeitig an die Vernunft und Verantwortung der HausbetreuerInnnen.
Das gestreute Salz frisst sich in die sensiblen Pfoten der Tiere, sie können aufreißen und bluten. Dies führt auch zu erhöhter Infektionsgefahr – Straßenschmutz und Bakterien können in die Wunden eindringen.
Fakt ist, Salz darf gestreut werden. Wiens Winterdienstverordnung verbietet das nur, wenn eine Grünfläche an den Gehsteig anschließt – laut Gesetz besteht ein Sicherheitsabstand von zehn Metern zu solchen Grünzonen. Einige Winterstreudienste und HausbetreuerInnen sehen das als Freibrief, haufenweise Salz auf Gehsteigen und Wegen zu verstreuen – Ausbaden müssen es die Hunde und ihre empfindlichen Pfoten.
Ein generelles Verbot gilt nur für den Einsatz stickstoffhaltiger Streumittel, außerdem ist die Verwendung von Asche und Schlacke untersagt. Übertretungen der Winterdienstverordnung bzw. Ausbringen verbotener Substanzen kostet bis zu 700 Euro Strafe. Bei einer Untersuchung im vorigen Winter etwa enthielten immerhin 43 von 101 Stichproben des Stadtgartenamts solche illegalen Substanzen.
Das beste Hausmittel für geschundene Hundetatzen ist es, nach jedem Spaziergang die Pfoten zu waschen bzw. feucht abzuwischen, gelegentlich Vaseline aufzutragen und entzündete Pfoten vom Tierarzt behandeln zu lassen.
An alle, die verschneite Wege zu betreuen haben, ergeht daher die große Bitte: Aus Rücksicht auf unsere Hunde schaufelt mehr statt Chemie zu verstreuen und reduziert den Einsatz von Streusalz, so weit dies möglich ist.