Teilen:

Kälbermarkt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.03.2010)

Wien, 22.03.2010

Tierquälerei als gängige Praxis

Tierquälerei als gängige Praxis

Noch schauen die Kälber mit großen neugierigen Augen in die Welt – aber auch an diesem Tag erwartet sie nichts als Missachtung. Tierkinder geboren für die Tierindustrie – ein trauriges Schicksal, das sie mit Millionen anderer teilen.

Ein kalter Dienstag Vormittag, Schnee fällt vom Himmel, vor der Versteigerungshalle haben sich teils kuriose Anhänger versammelt, an die 200 Stück, gemeinsam ist ihnen die Aufschrift „Lebendtiertransport“. Bis in den Hof ist der Auktionär zu hören; mit immer gleich bleibender Stimme wird der Kilopreis der Kälber durchgerufen. Die völlig verängstigten Kälber werden von den kurzen Stricken losgelöst, TreiberInnen bringen sie in den Vorführring. Warum darf es sein, dass dabei jedem Kalb Leid zugefügt wird? Jedes einzelne Kalb wird am Strick genommen und am Schwanz, der dabei nach oben auf den Rücken gedreht wird und je nach Widerstand des Kalbes weiter gedreht wird. Der Schwanz ist eine besonders empfindliche Stelle, nicht umsonst ist in der Schlachtverordnung des Bundestierschutzgesetzes zu lesen: „Es ist insbesondere untersagt, den Schwanz der Tiere zu quetschen, zu drehen oder zu brechen“.

Dieses Szenario wiederholt sich beim Verladen der gekauften Kälber. Hier kommt es teilweise zu weiteren dramatischen Szenen. Die Laderampen der Anhänger sind bei diesen Kleinsttransportern nicht mit Aufstieghilfen versehen und somit, vor allem wenn sie aus Metall sind, besonders rutschig. Für die Kälber ist es unmöglich hier, noch dazu in dieser Stresssituation, hinaufzukommen. Die Vorderbeine rutschen weg, die Kälber landen auf dem Bauch, teilweise zieht es ihnen durch die unglückliche Lage auch noch die Hinterbeine weg und so werden sie dann mit aller Kraft von ihren neuen „BesitzerInnen“ in die kleinen Transporter gezerrt.

Umbau der Versteigerungshallen

Die routinemäßige Brutalität bei diesen Veranstaltungen wurde oft von Tierschutzseite angeprangert und führt nun auch tatsächlich zu einer Änderung. Zwei Versteigerungshallen in Niederösterreich werden in Kürze schließen, dafür werden zwei große Hallen mit Umtriebsystem gebaut. Dort warten dann die Kälber in Boxen auf die Versteigerung und werden dann in Gruppen in den Vorführring getrieben und nicht mehr geführt. Somit sollte das ständige, tierquälerische Schwanzumdrehen der Vergangenheit angehören, zumindest in den Hallen….

Transport bis nach Italien

Alle drei Wochen werden hier 400 bis 500 Kälber versteigert. Auch ein italienischer Tiertransporter wartete vor der Halle. Im Frühling 2008 deckten VGT-Rechercheteams auf, dass vor allem männliche Kälber in einer 35 stündigen Monsterfahrt nach Verona, Italien, in eine illegale Tierfabrik gebracht wurden. Die Kälber wurden dort in winzigen Einzelboxen angekettet und mit Milchaustauschern gefüttert, um unnatürlich weißes Kalbfleisch zu produzieren. Diese Haltung ist so grausam und tierquälerisch, dass sie seit dem Jahr 2007 in der gesamten EU verboten ist.


 

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!

09.12.2025, Wien

Das war der 9. Österreichische Tierrechtskongress 2025 des VGT

Über 300 Teilnehmer:innen besuchten die viertägige Veranstaltung und sammelten Motivation und neue Impulse für die Tierrechtsarbeit!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere