Masthühner in Österreich: eines der traurigsten Kapitel der Tierindustrie - vgt

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Masthühner in Österreich: eines der traurigsten Kapitel der Tierindustrie

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2010)

Wien, 21.04.2010

Geboren - gemästet - in 5 Wochen "Schlachtreife" - Schlachtung. Fließbandbetrieb. Der Ausdruck "Tierfabrik" trifft erschreckend genau zu

Eine Turbo-Mast mit völlig überzüchteten Tieren liefert alle fünf Wochen Fleisch aus immer neuen Generationen, in millionenfacher Ausführung: Jährlich werden in Österreich über 50 Millionen Hühner auf diese Weise "produziert" und verspeist. Ohne entsprechende Medikamente und ohne spezielles Mastfutter (in vielen Fällen gentechnisch verändert und potentiell aus ehemaligen Regenwaldgebieten) wäre das Ziel der LandwirtInnen, nämlich kostengünstig und schnell, ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden der Tiere, zu produzieren nicht realisierbar. Dem Gesetz genüge zu tun ist nicht schwer: etwa zwanzig Tiere dürfen auf einem Quadratmeter gehalten werden. Dennoch sind Gesetzesübertretungen an der Tagesordnung.

Schlachtgewicht im Alter von fünf Wochen

Wenn die jungen Hühner in die riesigen Hallen "eingestallt" werden ist der Boden noch frisch, denn die Einstreu wurde neu aufgebracht. Weil aber ein Ausmisten wegen der hohen Besatzdichte nicht möglich ist, leben die Tiere während der gesamten Zeit auf ihrem eigenen Kot, der Untergrund wird zusehends schmutziger und feuchter, der Ammoniakgehalt in der Luft nimmt Woche für Woche zu.

In ihrem kurzen Leben vervielfachen die zunächst nur wenige Gramm schweren Tiere ihr Gewicht auf ca. 1,8 Kilogramm, was den gesamten Organismus, insbesondere Knochen und Gelenke, überfordert. Knochen brechen und Krankheiten entstehen. Stehen und gehen wird zur Qual, ist aber nach einigen Wochen wegen der hohen Besatzdichte von 30 Kilogramm pro Quadratmeter ohnehin kaum mehr möglich.

Krankes Leben – würdeloser Tod

Fußentzündungen und –verletzungen, diverse Deformationen des Bewegungs- und Gelenksapparates (Beine und Hüften werden durch den überproportional großen Brustmuskel auseinandergedrückt), Atemwegserkrankungen und Beschwerden in den inneren Organen, die mit dem raschen Muskelwachstum nicht Schritt halten können. Aus demselben Grund und wegen des Bewegungsmangels der Tiere entstehen so genannte „Brustblasen“, Flüssigkeitsansammlungen bzw. Entzündungen im Brustbereich. Gesunde Tiere sind selten.

Ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Tiere getötet werden sollen, werden sie in Kisten gestopft, auf den LKW verladen und hunderte Kilometer weit transportiert. Am Schlachthof werden sie mit den Füßen in die Haken des Fließbandes gehängt, die Betäubung soll durch Eintauchen in ein elektrisches Wasserbad erfolgen, die aber nicht immer so funktioniert, wie sie sollte… Das einzelne Individuum hat in dieser industriellen Maschinerie jeden Wert verloren.

" Bauernhofgarantie" - ein Begriff, der geweckte Assoziationen nicht halten kann

Handelskonzerne wissen, wie man verkauft. Werbung ist ein wichtiger Faktor und wie jedeR weiß, ist in der Werbung fast "alles erlaubt", was auch auf Markennamen und vermeintliche Qualitätssiegeln zutrifft. Wer in Österreich an den Begriff "Bauernhof" denkt, hat zumeist positive Gedanken. Man stellt sich grüne Wiesen und saftige Almen vor, auf denen glücklich und zufrieden ein paar Tiere grasen und sich des Lebens freuen, Stichwort "kleinststrukturierte Landwirtschaft".

Wenigen ist bekannt, dass hinter der "Bauernhofgarantie" von REWE (Billa, Merkur, Penny) jedoch das Gegenteil stecken kann, und zwar in jedem Bereich der Tierhaltung: Intensivste Haltung von Schweinen, Rindern und eben auch von Geflügel, große Betriebe mit mehreren Tausend Tieren, im Hühnerbereich von Zehntausenden, am gesetzlich erlaubten Minimum in Bezug auf Tierschutz.

Grenzenlose Marktwirtschaft auf dem Rücken der Tiere

Einmal mehr zeigt sich: Wo es um wirtschaftliche Belange geht, wo Interessen der Landwirtschaft (die eine der wohl stärksten Lobbys hierzulande besitzt) vertreten werden, Hand in Hand mit dem Handel, der billig verkauft und für einen Pappenstiel einkauft, dort sind ethische Argumente nicht von Bedeutung. KonsumentInnen werden nicht informiert oder durch euphemistische Werbung verbildet. Wer das Leid jedoch sieht, Aug´ in Aug´ mit der geschundenen Kreatur, der weiß, dass dieser Weg keine Zukunft hat, dieser Weg der Tierquälerei für ein paar Cent mehr in der Tasche der Tierindustrie.

 

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