Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.09.2010)
Wien, am 14.09.2010Betäubungslose Ferkelkastration: Tierschutzministerium immun gegen Tierleid?
Antwortschreiben des Gesundheitsministeriums bestätigt einmal mehr, dass Kosten und Praktikabilität einen höheren Stellenwert als das Leid von 2 Millionen Ferkel haben!
Danke
an die vielen Menschen, die bereits
unsere Online Petition – gegen die betäubungslose
Ferkelkastration - versendet haben!
Dieses Standard-Antwortschreiben verschickt das Gesundheitsministerium:
„Besten
Dank für Ihr Schreiben an Herrn Bundesminister
Stöger, welches
auf
ein großes Interesse am Tierschutz
schließen lässt.
Im Bereich des von Ihnen angesprochenen
Themas der Ferkelkastration ist
die bestehende österreichische
Gesetzeslage konform mit der Richtlinie
der
Europäischen Union zum Schutz der
Schweine. Bestrebungen auf europäischer
Ebene, eine
Verbesserung aus Tierschutzsicht zu erreichen, werden von Österreich
unterstützt, da ein
Vorgehen auf gesamteuropäischer Ebene einzelstaatlichen Lösungen vorzuziehen
ist. Gerade auf diesem Gebiet werden durch wissenschaftliches Arbeiten
und europaweite Forschungsprojekte
wertvolle Daten zur Verbesserung
des Tierschutzes
gesammelt. Alternative Methoden wie z.B. die Ebermast sowie die Immunokastration
sind aus Tierschutzsicht zu begrüßen, bedingen allerdings eine komplette
Umstellung der Schweinefleischproduktion, welches weitreichende Konsequenzen
für die Landwirtschaft,
die Schlachthöfe und den Lebensmittelhandel nach sich zieht. Aus diesem
Grund sind Lösungen zu suchen,
die von allen Beteiligten mitgetragen
werden können.
Seien Sie versichert, dass die
Mitarbeiter des Bundesministeriums
für Gesundheit bereits intensiv
an der Lösung dieses Themas arbeiten.“
„…Im Bereich der Ferkelkastration ist die bestehende österreichische Gesetzeslage konform mit der Richtlinie der Europäischen Union zum Schutz der Schweine. Ein Vorgehen auf gesamteuropäischer Ebene ist einzelstaatlichen Lösungen vorzuziehen…“
VGT:
Warum will Österreich warten, bis die
EU eine Richtlinie zum „Schutz der
Schweine“ vorgibt? Es wäre doch sehr
lobenswert, wenn sich auch Österreich
von den Mindestrichtlinien der EU abhebt
und dadurch bessere Gesetze erlässt.
Andere Länder wie die Schweiz, Norwegen
und Deutschland haben dies bereits
umgesetzt.
Dieses Argument ist auch deshalb in
keinster Weise nachvollziehbar, denn
wenn es danach
ginge, würden wir heute noch immer
Hühner in Käfigbatterien halten, an
Menschenaffen
experimentieren und Wildtiere, wie
Elefanten und Tiger würden noch immer
in unseren
Zirkussen auftreten dürfen.
Zum Glück gibt es bereits Gesetze die
diese Tierquälereien verbieten und
es wäre doch wirklich wünschenswert,
wenn
auch im Rahmen des „Schweineschutzes“
die Standards steigen würden!
„…Gerade auf diesem Gebiet werden durch wissenschaftliches Arbeiten und europaweite Forschungsprojekte wertvolle Daten zur Verbesserung des Tierschutzes gesammelt…“
VGT: Wissenschaftliche Arbeiten und Forschungsprojekte gibt es schon seit Jahren. Es ist gut, wenn in diesem Bereich weiter geforscht wird, aber wie lange will man noch warten, bis eine „Lösung“ zur chirurgischen Kastration gefunden ist? Bis dahin soll anscheinend die althergebrachte Methode weiterhin durchgeführt werden! Es ist wirklich schade, dass nicht einmal Zwischenschritte in Erwägung gezogen werden und dadurch jedes Jahr 2 Millionen Ferkel leiden müßen.
„Alternative Methoden (…) sind aus Tierschutzsicht zu begrüßen, bedingen allerdings eine komplette Umstellung der Schweinefleischproduktion welches weitreichende Konsequenzen für die Landwirtschaft, die Schlachthöfe und den Lebensmittelhandel nach sich zieht.“
VGT: Natürlich ist eine gewisse Investition nötig, um den Ferkeln eine schmerzfreie Behandlung zu gewähren, aber ist das Wohlbefinden der Schweine, den LandwirtInnen und somit auch den zuständigen Ministerien, so wenig wert als dass man sie deshalb lieber bei vollem Bewusstsein kastriert?
Dem VÖS (Verband Österreichischer Schweinebauern) ist die „Schmerzbehandlung“ ab 2011, gerade mal 25Cent pro Ferkel wert! Alles was darüber hinaus geht, sei „nicht praktikabel“ und somit nicht umsetzbar!
„…Aus diesem Grund sind Lösungen zu suchen, die von allen Beteiligten mitgetragen werden können…“
VGT: Wir fordern deshalb, dass eine Lösung gefunden wird, die auch wirklich ALLE Beteiligten, also auch die Schweine, miteinbezieht und deswegen eine Behandlung durchzusetzen ist, die den Schweinen eine absolute Schmerzausschaltung gewährleistet!
Wir
bitten Sie weiterhin unsere Petition
zu versenden.
Nur
dadurch können
wir ein Zeichen für Tierschutz
setzen und
zeigen wie wichtig uns
auch die „Nutz“tiere
in Österreich
sind!