Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.11.2010)
Wien, am 18.11.2010Neue Dokumentation: Rassenreine Krüppel – zu Tode gezüchtet
Die Wahrheit über die Rassezucht
Die Tierheime sind überfüllt und dennoch werden Hunde gezüchtet. Die Gründe für viele, sich einen Rassehund zu kaufen und eben keinem Mischling ein Zuhause zu geben, sind „bekannte Wesens- und Charaktereigenschaften“ und „Schönheit“. Abgesehen davon, dass hundliches Verhalten weniger genetisch als vielmehr durch Lernerfahrungen beeinflusst wird, hat diese Schönheit ihren Preis: Denn die Rassestandards regeln nahezu ausschließlich das Aussehen der Hunde, auf Krankheiten durch die massive Inzuchtpraktik wird kaum geachtet.
ZüchterInnen erklären standhaft, durch Inzucht angebliche Schwächen einer Rasse auszumerzen und gute Eigenschaften zu verstärken – entgegen aller Regeln der Wissenschaft und der Logik.
So wurde ein Pekinese Sieger der weltweit größten Hundeshow. Noch während der Siegerehrung musste er jedoch wegen Überhitzung auf eine Eispackung gesetzt werden – wofür er traurige Berühmtheit erlangte. Der für Pekinesen typische runde Kopf und die kurze Nase (Brachycephalie) schränken nämlich die Atmung massiv ein und somit auch die Temperaturregulation.
Vielfach werden Welpen, die den Vorstellungen nicht entsprechen, einfach getötet. Es ist gängige Praxis, dass Rhodesian Ridgback-Welpen, denen der rassetypische Haarkamm am Rücken fehlt, eingeschläfert werden – und das, obwohl Hunde, die diesen Haarkamm tragen, krankheitsanfälliger sind (Spina bifida, Dermoidsinus).
Durch die Praktiken der Hundezucht wird extremes Leid produziert:
Die heutigen Rassenhunde repräsentieren nur mehr 10% der ursprünglich vorhandenen Genvariabilität ihrer vor 40 Jahren lebenden Verwandten. 90% der Gene sind durch die Inzucht bereits verloren gegangen. Die genetische Vielfalt der wenigen – unter Artenschutz stehenden - Riesenpanda-Individuen ist größer als die der millionenfach gezüchteten Rasselinie des Britischen Mops. Viele von ihnen leiden unter einer angeborenen Deformation der Wirbelsäule. Wäre eine derartige Veränderung durch einen Schlag passiert, müsste der/die TäterIn sich wegen Tierquälerei vor Gericht verantworten – ZüchterInnen müssen keine Konsequenzen fürchten.
Das alles und viel mehr zeigt die Dokumentation „Rassenreine Krüppel – Zu Tode gezüchtet“.
http://de.sevenload.com/videos/phIWZPx-Rassehunde-ist-ihnen-noch-zu-helfen