Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.07.2011)
Wien, am 11.07.2011Fiakerpferde: Stadt Wien blind für Tierleid?
Fiakerkundgebungen jeden ersten Mittwoch im Monat
Fiakerpferde dürfen laut Fiakergesetz 14 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr im Einsatz sein.
Der Betrieb in der Großstadt ist mit vielen Strapazen für die Pferde verbunden, die viele Menschen oft nicht sofort erkennen können, oder einfach auch nicht darüber nachdenken.
Pferde sind Fluchttiere und haben in einer modernen Großstadt wie Wien nichts mehr zu suchen. Durch ihr natürliches Verhalten, die Flucht zu ergreifen, wenn sie Gefahr wittern, stellen Pferde in einer Stadt mit vielen unvorhersagbaren Momenten (Einsatzfahrzeuge mit Sirene, aufwirbelnde Gegenstände....) eine Gefahr für alle Beteiligten dar.
Oft werden den Fiakerpferden Ohrenstöpsel verpasst und alle Geschirre haben Scheuklappen, doch trotz dieser Einschränkungen kommt es immer wieder zu Unfällen
Weiters ist die Hitze gerade jetzt im Sommer, das Gehen auf Asphalt, das ewige eingespannt sein ohne einen freien Schritt setzen zu können, die Belastung durch Abgase und der Stress durch die permanente Geräuschkulisse der Stadt für Pferde unzumutbar.
Ein weiteres Problem ist die Verwendung von Maulkörben bei Fiakerpferden. Wenn Fiakerpferde das Geschirr anknabbern, den Pferdekollegen belästigen oder sogar Richtung Menschen schnappen, alles deutliche Zeichen der Langeweile und der Überforderung, bekommen die Pferde einen Maulkorb verpasst. Nicht einmal diese Pferde werden aus dem Betrieb genommen. Der VGT hat erneut Anzeige erstattet, da einige Kutscher noch immer Maulkörbe verwenden.
Um auf all diese Probleme aufmerksam zu machen, die man beim Vorbeischlendern an den Standplätzen vielleicht nicht sofort sieht, hält eine Gruppe des VGT nun regelmäßige Kundgebungen direkt beim Standplatz der Fiakerpferde am Stephansplatz ab.
Tradition darf und kann nicht endloses Tierleid rechtfertigen!