Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.08.2011)
Wien, am 03.08.2011VGT, Polizei und Amtstierarzt gehen gemeinsam gegen Tierquälerei vor
Wellensittiche mit gestutzten Flügeln werden beschlagnahmt
Vor zwei Wochen hat der Verein Gegen Tierfabriken VGT Anzeige gegen zwei Zauberkünstler erstattet, weil bei den Vorführungen am Stephansplatz Wellensittiche mit gestutzten Flügeln zum Einsatz kamen. Dieser Eingriff ist laut Tierschutzgesetz gutem Grund verboten und stellt eine immense Belastung für die betroffenen Tiere dar.
Auch gestern wurden die Wellensittiche wieder bei den Zauberkunststücken verwendet. Die Vögel wurden in Zeitungen, Tücher und kleine Behälter gepresst, mussten dann einige Minuten dort ausharren, um dann mit einem Schwung hinausgeschleudert zu werden. Dann flattern die Vögel sofort auf den Boden und hüpften dort hilflos herum, bis sie wieder in einen kleinen Käfig gepfercht wurden.
VGT schreitet ein
Eine Mitarbeiterin des VGT hat daraufhin die Helpline des Veterinäramtes in Wien angerufen und diesen Sachverhalt dem Amtstierarzt gemeldet. Dieser erklärte sich sofort bereit zu kommen, um die Vögel zu kontrollieren, hatte aber die Befürchtung, dass die Straßenkünstler bis zu seinem Eintreffen wieder weg sind. Deshalb ging die Tierschützerin zur nächsten Polizeistation, um eine Meldung zu machen. Der Polizist war sehr engagiert, kontrollierte die Zauberer und nahm sie und die Vögel mit auf die Wachstelle, der Amtstierarzt wurde gerufen. Als dieser eintraf und die Vögel begutachtete, stellte er fest, dass sämtliche Flügel der Vögel beschnitten worden waren. Alle vier Wellensittiche wurden sofort beschlagnahmt, da dieser Eingriff ein schweres Vergehen gegen das Gesetz darstellt. Die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins wurde verständigt, damit die Vögel abgeholt werden. Eine Anzeige wegen Tierquälerei nach § 7 des Tierschutzgesetzes wird folgen. Durch die nächste Mauser wird sich das Gefieder der Wellensittiche wieder erneuern und die Schwungfedern werden wieder nachwachsen. Hoffentlich werden diese Tiere ein gutes Zuhause finden.
"Es ist schön zu sehen, dass es auch engagierte, motivierte Beamte gibt, die rasch und effektiv gegen Tierquälerei vorgehen", meint Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein Gegen Tierfabriken. "Vielen Dank dafür! Leider ist ein derartiges Funktionieren der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Tierschutz nicht immer und vor allem nicht in allen Bereichen der Tiernutzung gleichermaßen gegeben."