Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.09.2011)
Wien, am 19.09.2011VGT-Vortrag "Tierschutz und Wirtschaft" in Bern
Auf Einladung der Tierrechtsgruppe "Tier im Fokus" wurde am 17. September über Tierethik, konfrontative Kampagnen und den Tierschutzprozess gesprochen
Die Schweiz hat Tierhaltungsvorschriften, für die man sie nur beneiden kann. Natürlich unendlich weit von einer echten Tierbefreiung entfernt, sind die Zustände z.B. in der Schweinehaltung mit Österreich praktisch nicht vergleichbar. So gilt in der Schweiz nicht nur ein Kastenstandverbot, die große Mehrheit der Betriebe hat für die Mastschweine sogar einen befestigten Auslauf, wenn auch nur einen kleinen. Viele der bei uns mühsam erkämpften Fortschritte wie Pelzfarmverbot, Käfighaltungsverbot für Kaninchen, Legebatterieverbot usw. kamen in der Schweiz wie von selbst. Allein schon deshalb gibt es dort wenig Konflikt zwischen Tierschutz und Behörden.
Deshalb wurden wir vom VGT in Österreich eingeladen, um über unsere Erfahrungen zu berichten
Veranstalter in Bern war die Tierrechtsgruppe Tier im Fokus, www.tier-im-fokus.ch, die zum Vortrag gleich ein dreigängiges veganes Menü zum Preis von 25 Franken anbot. Der Event war mit 70 TeilnehmerInnen ausverkauft.
Die Diskussionen über die Vortragsinhalte zogen sich noch bis 2 Uhr früh hin. Für uns aus Österreich wirken direkte Demokratie und behördliche Tierschutzfreundlichkeit in der Schweiz wie unerreichbare Ziele, vom Standpunkt der TierrechtlerInnen vor Ort wiederum ergibt sich daraus allein keine konkrete Perspektive für eine fundamentale Änderung der Ausbeutungsverhältnisse der Tiere in der Gesellschaft. Die SchweizerInnen haben jedenfalls nicht den Eindruck, von ihrer Position aus einer echten Tierbefreiung näher zu stehen.
Ist es dann wirklich wert, viel Zeit und Energie darin zu investieren, in Österreich für solche Verhältnisse zu kämpfen?
Vielen Dank für die freundliche Einladung und die bereichernden Diskussionen!