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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.12.2011)

Wien, am 07.12.2011

20 Nacktivisten vor Kleider Bauer

"Kleider Bauer kostet das letzte Hemd! Uns und den Pelztieren!"

Schon seit 5 Jahren demonstrieren AktivistInnen des VGT in ganz Österreich (Wien, Wr. Neustadt, Graz, Linz, Innsbruck) gegen Pelz bei Kleider Bauer. Heute Vormittag gab es erstmals eine Nacktdemo vor Kleider Bauer um einerseits auf das Leid der gehäuteten Pelztiere aufmerksam zu machen wie auch darauf hinzuweisen, dass Kleider Bauer in direkter Verbindung zur Gründung der Sonderkommission gegen den Tierschutz (genannt SOKO "Bekleidung") steht.

So ergibt sich aus dem SOKO-Gründungsdokument des damaligen Polizeichef, das Peter Pilz zugespielt wurde, dass alle administrativen Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen, die Kundgebungen vor Kleider Bauer zu unterbinden, obwohl diese in keinem Zusammenhang zu rechtswidrigem Handeln wie Sachbeschädigungen stehen.

Ein jahrelanger und 5 Millionen Euro teurer Großer Lauschangriff (Handyüberwachung, Peilsender, Spitzel "Danielle Durand", Überwachung in Privatwohnungen u.ä.) einer 33-köpfigen SOKO ließ auch den Steuerzahler "nackt" aussehen. Der darauf folgende s.g. Tierschutzprozess nach § 278a StGB ("Kriminelle Organisation") kostete nicht nur weitere Millionen an Steuergeldern, sondern auch die finanziellen Existenzen der 13 Angeklagten, die nach 14 Monaten Verhandlung am 2. Mai 2011 freigesprochen wurden. Aufgrund von fast 100 Verhandlungstagen haben die meisten Angeklagten ihre Arbeit verloren und stehen vor einem Schuldenberg! Doch die Staatsanwaltschaft hat bereits Berufung angekündigt, das schriftliche Urteil ist noch in Arbeit und so ist der Prozess für die 13 Angeklagten nach Jahren immer noch nicht abgeschlossen.

Eberhart Theuer, Rechtswissenschafter am Institut für Ethik und Wissenschaft an der Uni Wien, beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Tierschutzprozess: "Wie sich aus den Prozessakten und Zeugenaussagen ergibt, geht die Initiative für die Gründung der SOKO auf Kleider Bauer zurück. Ziel war das Verhindern des Protests gegen Kleider Bauer, Ergebnis war die Anklage nach § 278a StGB. Die Anwaltskosten waren enorm, ersetzt wird trotz Freispruchs nur ein Bruchteil. Hier besteht massiver Reformbedarf!" Und weiter: "Die Soko 'Bekleidung' ist gegen die TierschützerInnen klar rechtswidrig vorgegangen. Eine rechtsstaatlich saubere Aufarbeitung des Tierschutzprozesses ist nötig! Bislang hat diese noch nicht einmal begonnen. Die Wissenschaft wird das sehr genau beobachten!"

Vorort waren auch 2 Angeklagte im Tierschutzprozess, Monika Springer und Felix Hnat: "Kleider Bauer hat uns das letzte Hemd gekostet, aber wir werden uns weiter für den Tierschutz einsetzen!"

Gerald Igor Hauzenberger brachte nun eine bereits mehrfach ausgezeichnete Doku zum Tierschutzprozess in die Kinos. "Der Prozess" lief am 25.11.2011 in den österreichischen Kinos an und beleuchtet die Zusammenhänge von Kleider Bauer, dem Innenministerium, der SOKO und dem Tierschutzprozess. www.derprozess.com

 

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