Teilen:

24. April: Weltweiter Tag für Versuchstiere

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.04.2012)

Wien, 23.04.2012

EU-Richtlinie zu Tierversuchen soll in Österreich bis November 2012 umgesetzt werden – erstmals bei Tierschutzrichtlinien darf die Nationalgesetzgebung nicht mehr strenger sein

EU-Richtlinie zu Tierversuchen soll in Österreich bis November 2012 umgesetzt werden – erstmals bei Tierschutzrichtlinien darf die Nationalgesetzgebung nicht mehr strenger sein

Seit mehr als 3 Jahrzehnten wird der Tag der Versuchstiere weltweit begangen. An diesem von den Vereinten Nationen anerkannten Gedenktag soll an das Leid jener 150-300 Millionen Tiere erinnert werden, die in Experimenten weltweit gequält und getötet werden. Die erst im 19. Jahrhundert aufkommende Praxis der Tierversuche in der Wissenschaft wurde in Österreich bereits 1885 durch den sogenannten Vivisektionserlass geregelt, der im Wesentlichen alle Versuche zuließ, die von anerkannten wissenschaftlichen Institutionen „zur Linderung menschlichen Leidens“ oder „zu ernsten Forschungs- und Unterrichtszwecken“ durchgeführt werden. Nachdem durch die Verfassung der zweiten Republik der Tierschutz in die Kompetenz der Länder fiel, diese aber Tierversuche nicht regelten, kam es nach 3 gesetzesfreien Jahrzehnten 1974 zum ersten Tierversuchsgesetz in Österreich, das aber völlig zahnlos blieb. Im März 1986 kam es zur europäischen Übereinkunft zum Schutz von Versuchstieren, die aber von Österreich weder unterzeichnet noch ratifiziert wurde. Stattdessen wurde 1989, also vor 23 Jahren, in Österreich eine Reform des Tierversuchsgesetzes beschlossen, die bis heute Gültigkeit hat.

„23 Jahre“, so VGT-Obmann DDr. Martin Balluch, „sind eine sehr lange Zeit, wenn man den rasanten Wertewandel im Tierschutz berücksichtigt. Es wäre daher schon längst notwendig gewesen, die Regelungen zu Tierversuchen dem heutigen Tierschutzverständnis anzupassen.“ Doch dazu wird es möglicher Weise nicht mehr kommen. Im Herbst 2010 erließ der EU-Rat eine neue Richtlinie zu Tierversuchen, die bis November 2012 in nationales Recht umgesetzt werden muss.

Diese EU-Vorgabe sieht aber erstmalig im Tierschutz eine sogenannte „Vollharmonisierung“ vor, d.h. den einzelnen Staaten wird es verboten, in ihren Tierversuchsgesetzen strenger als die Richtlinie zu sein. Lediglich bisher erlassene strengere Bestimmungen dürfen beibehalten werden.

Das Wissenschaftsministerium wird in den nächsten Wochen den entsprechenden Gesetzesentwurf für Österreich vorlegen, natürlich – in alter ÖVP-Tradition – ohne Konsultation der Tierschutzorganisationen.

Der VGT-Obmann ist entsetzt: „Österreich bildet, neben anderen Ländern in Europa, die Avantgarde im Tierschutz. Wir müssen in der Strenge der Tierschutzgesetzgebung voranschreiten, um die gesamte EU letztlich nachzuziehen. Offenbar ist das der Tierindustrie-Lobby ein Dorn im Auge und so ist sie, nach erfolglosen Kriminalisierungsversuchen, auf eine neue Taktik verfallen. Jetzt wurde unter hohem Lobbydruck auf die nicht wählbaren Institutionen EU-Rat und EU-Kommission eine Tierversuchsrichtlinie erlassen, die, statt wie bisher als Minimalforderung, als Maximalforderung im Tierschutz gilt. Den einzelnen Staaten ist es also nicht mehr erlaubt, im Sinne der Tiere das eigene Gesetz strenger als die Richtlinie zu fassen und die Tiere damit besser zu schützen, als der letzte Nachzügler in Europa. Gelingt es der Tierindustrie diese Strategie auf alle Tierschutzrichtlinien auszuweiten, dann wird es im Tierschutz zu einem völligen Stillstand kommen!“

22.12.2025, Wien

Schlimmste Tierquälerei an Karpfen vor Weihnachten

VGT-Recherche zeigt, wie Karpfen minutenlang schwerstem Leid ausgesetzt werden; Betäubungen erfolgen nicht fachgerecht; mehrere Fischverkaufsstände in Wien wurden angezeigt.

18.12.2025, Wien

VGT zu Totschnig: wenn wir "Nutztieren" so viel verdanken, müssen wir sie gut halten

Landwirtschaftsminister hat Studie mit Wertschöpfung aus Nutztierhaltung präsentiert – dieser Profit verpflichtet moralisch dazu, den Tieren etwas zurück zu geben: Vollspaltenverbot!

18.12.2025, Wien

Wie geht es den Tieren auf Weihnachtsmärkten?

Weihnachtsmärkte sollen für Besinnlichkeit und die Vorfreude auf Weihnachten stehen – leider jedoch häufig auf Kosten des Tierwohls! Der VGT klärt über die rechtliche Lage auf.

18.12.2025, Graz

Jäger beschuldigen Tierschützer fälschlich: heute Freispruch am Grazer Straflandesgericht

Um potenziell rechtswidrige Entenjagd zu dokumentieren, fuhr Tierschützer in Jagdgebiet und wurde von der Jagdgesellschaft blockiert – Vorwurf der Nötigung gegen den Tierschützer

17.12.2025, Wien

Kommt zur Anti-Jägerball-Demo vor die Hofburg!

Montag, 26. Jänner 2026, ab 19:00 Uhr

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.