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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.05.2012)

Wien, am 21.05.2012

Morgen Demo: Tierschützer in deutscher Auslieferungshaft

Am 4. Jahrestag der Polizeiüberfälle in der Tierschutzcausa will Deutschland jetzt Paul Watson aus Kanada wegen einer Tierschutzaktion an Costa Rica ausliefern

Genau 4 Jahre ist es her, seitdem die Polizei in einer Nacht- und Nebelaktion bei 23 Privatpersonen und in Tierschutzbüros quer durch Österreich Hausdurchsuchungen durchführte. Die Vorwürfe stellten sich als fingiert heraus, die Tierindustrie hatte die Polizei nach Ansicht Betroffener instrumentalisiert, gegen TierschützerInnen vorzugehen, um ihre Pfründe zu schützen.

Ähnlich jetzt in Deutschland. Der international bekannte kanadische Tierschützer Paul Watson, Mitbegründer von Greenpeace und Obmann von Sea Shepherd, wurde bereits vor 1 Woche am Flughafen Frankfurt von der deutschen Polizei festgenommen und in Auslieferungshaft überstellt. Er soll bei einer Aktion gegen den brutalen Haifischfang das Gesetz von Costa Rica verletzt haben und werde mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Heute wurde Paul Watson gegen eine Kaution von € 250.000 zwar freigelassen, darf aber Deutschland bis zum Abschluss des Auslieferungsverfahren, das möglicherweise mehrere Monate dauern wird, nicht verlassen. Die deutsche Justizministerin wird von einer internationalen Protestwelle aufgefordert, das Verfahren sofort einzustellen und Watson nicht zu behelligen. Dazu findet morgen, Dienstag 22. Mai eine Kundgebung vor der deutschen Botschaft statt:

Wo: Metternichgasse Ecke Jauresgasse, 1030 Wien
Wann: Dienstag 22. Mai 2012, 10:30 Uhr

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: „Das ist ein internationales Phänomen: Die Polizei verhält sich so, als ob Tierschutz die größte Gefahr für die öffentliche Sicherheit wäre. Die Ressourcen, die in Tierschutzermittlungen gesteckt werden, obwohl es entweder nur um Bagatelldelikte oder Aktionen des zivilen Ungehorsams geht, sind völlig unverhältnismäßig hoch. Ganz offensichtlich wird die Polizei hier von der Tierindustrie instrumentalisiert, um ihre Profite auf Kosten der Tiere zu schützen. Wie im österreichischen Tierschutzprozess so muss auch im Fall der Verhaftung von Paul Watson die Öffentlichkeit für Gerechtigkeit sorgen. Deshalb halten wir morgen vor der deutschen Botschaft in Wien eine Protestkundgebung ab.“

 

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