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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.11.2012)

Wien, am 18.11.2012

VGT feierte gestern 20. Geburtstag im Albert Schweitzer Haus in Wien

In Vorträgen und Podiumsdiskussion die 20 jährige Geschichte des Vereins aufgearbeitet – vom belächelten Kuriosum zum Hauptziel der Tierschutz-SOKO

Der Verein Gegen Tierfabriken ist 20 Jahre alt geworden. Zur Feier im Wiener Albert Schweitzer Haus gestern Samstag 17. November 2012 fanden sich zwar keine MinisterInnen oder Bundespräsidenten ein, aber neben zahlreichen AktivistInnen und SpenderInnen auch RechtsanwältInnen, PolitikerInnen, UniversitätsprofessorInnen, JournalistInnen und VertreterInnen der Bio- und Bergbauern/bäuerinnen. In mehreren Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurde die Geschichte des Vereins aufgearbeitet. Anschließend gab es ein veganes Buffet, eine vegane Band und Tanz bis in die frühen Morgenstunden.

20- bzw. 25-Jahr-Feiern von NGOs und den Grünen wurden auffällig viele in den letzten Jahren bekannt. Offenbar war die Besetzung der Hainburger Au im Dezember 1984 eine Initialzündung der Zivilgesellschaft, die insbesondere im Umwelt- und Tierschutzbereich zu Gründungen jener Vereine geführt hat, die heute den Ton angeben. Interessant ist allerdings, wie aus denselben Wurzeln doch sehr verschiedene Pflanzen entstanden. Der VGT, so wurde gestern konstatiert, ist völlig basisdemokratisch organisiert, die AktivistInnen können über Politik und Budget des Vereins voll bestimmen. Bei keiner anderen der großen NGOs hat sich diese Struktur erhalten. 9 autonome VGT-Gruppen quer durch Österreich halten jährlich rund 600 Kundgebungen und 150 Aktionen zu verschiedenen Themen im Rahmen von etwa 25 Kampagnen gleichzeitig ab. Der VGT kommt dabei völlig ohne Hierarchie aus. Der Verein sieht seine Hauptaufgabe darin, engagierten Personen im Tierschutz ihr Engagement zu ermöglichen und so Veränderungen bottom up, als von unten, von der Bevölkerung aus, in der Gesellschaft zu erreichen.

Und das Konzept geht auf, die Erfolge können sich sehen lassen. Vom Pelzfarmverbot, dem Verbot von Wildtieren im Zirkus und dem Legebatterieverbot, bis zum Verbot von Kaninchenkäfigbatterien, Kastenständen und einem Kriterienkatalog bei Tierversuchsanträgen wurden weltweit beispielgebende Weichen gestellt. Doch die Kehrseite dieser Medaille ist die staatliche Repression, die ständige Verfolgung durch die Anti-Terror Polizei und die SOKO gegen den Tierschutz. Der VGT hat damit zwar ein wesentlich größeres Aktivismuspensum als andere Vereine, bleibt aber im Spendenvolumen verhältnismäßig klein und ist Dauerziel politisch gesteuerter Verfolgung. Doch ohne Konflikt keine Veränderung. Bei der Diskussion gestern sahen die TeilnehmerInnen in der Sonderrolle des VGT in der NGO-Landschaft eine sehr positive Entwicklung.

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