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Agrarlobby will Zustände in Hühnerfabriken dramatisch verschlechtern!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.02.2013)

Wien, 22.02.2013

Agrarindustrie will um 30% mehr Hühner und um 50% mehr Puten in die dicht gedrängten Mastfabriken stopfen – 91% der Bevölkerung sind dagegen!

Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung QGV versuchte kürzlich in einer OTS-Aussendung den Boden für eine dramatische Verschlechterung der Hühnerhaltung in Österreich zu bereiten. Unter dem Vorwand, die heimische Geflügelfleischproduktion leide unter der ausländischen Konkurrenz und sei mit dem Konkurs bedroht, wird die Aufweichung des Tierschutzgesetzes gefordert – freilich ohne konkret zu sagen, wie das auszusehen hätte. Stattdessen wird mit Floskeln die Tiergesundheit beschworen, als handelte es sich bei der QGV um eine Organisation, der Tierschutz am Herzen läge. Die Wahrheit könnte anders nicht sein.

Dem Verein Gegen Tierfabriken VGT liegt ein 34-seitiges Schreiben der QGV vor, mit dem beim Tierschutzministerium für eine dramatische Verschlechterung in der Hühnerhaltung geworben wird:

  • Junghennen in der Legehennenaufzucht, also bevor sie Eier legen, sollen in Hinkunft statt mit maximal 14 ab sofort mit 20 Tieren pro m² gehalten werden dürfen!
  • Die Weide von Legehennen in der Freilandhaltung soll von bisher 8 m² pro Henne auf 4 m² pro Henne reduziert werden!
  • Masthühner sollen statt bisher bei maximal 30 kg Lebendgewicht pro m² (also z.B. 20 Hennen mit 1,5 kg pro m²) bei 38 kg/m² (also 26 Hennen mit 1,5 kg pro m²) in fenster- und strukturlose Hallen zu je zig tausenden hinein gepfercht werden!
  • In der Putenfabrik soll die Besatzdichte sogar gleich um geschlagene 50% (!) von 40 kg Lebendgewicht pro m² auf 60 kg/m² ansteigen!

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist fassungslos: „Überall werden Massentierhaltung und Tierfabriken kritisiert, aber die Agrarlobby hat die Stirn, eine weitere Verschlechterung der Situation zu fordern. Um 30% mehr Hühner und um 50% mehr Puten sollen in die bereits übervollen Fabrikshallen zusätzlich hineingestopft werden dürfen! Damit nicht genug, will man in der Freilandhaltung die Weidefläche pro Huhn auch noch um die Hälfte reduzieren! Eine EU-Studie belegt, dass Gesundheitsprobleme bei Masthühnern ab einer Besatzdichte von 25 kg/m² massiv zunehmen. Wäre die QGV wirklich an der Gesundheit der Hühner interessiert, müsste sie sich also für eine Reduktion der Besatzdichten einsetzen!“

Und der VGT-Obmann schließt: „Wir haben eine repräsentative Umfrage durchführen lassen und festgestellt, dass 91% der Menschen gegen eine Erhöhung der Besatzdichten sind. Und Freilandhalter Toni Hubmann von Toni’s Freilandeier erklärte auf Facebook, dass er strikt gegen eine Verringerung der Weidefläche für Freilandhühner sei. Die Tierschutzstandards müssen sukzessive verschärft werden, eine Verschlechterung steht außerhalb jeder Diskussion und ist unter keinen Umständen akzeptabel!“

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