Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.07.2013)
Wien, am 22.07.2013Pelztierleid in nächster Nähe
Gleich hinter der österreichischen Grenze dürfen Wildtiere nach wie vor zur Pelzproduktion gehalten werden. Ein Fallbeispiel.
In Österreich ist seit 1998 die Haltung von Pelztieren zur Pelzgewinnung verboten (§ 25 Abs 5 TSchG). Leider sind nicht viele Länder unserem Beispiel gefolgt. Zu stark ist das wirtschaftliche Interesse der Pelzindustrie um derartige, ethisch längst überfällige, Verbote durchzusetzen. Tatsächlich wichen mit Inkrafttreten des österreichischen Pelzfarmverbots die letzten beiden Pelzfarmer einfach in unsere nördlichen Nachbarländer, Deutschland, Tschechien und Slowakei, aus. Trotz EU-Mitgliedschaft gehört dort die Pelztierhaltung zu den üblichen und legalen Formen der Tierausbeutung.
Eine aktuelle Recherche in einer grenznahen Pelztierfabrik zeigt die völlig inakzeptable Tierquälerei dieser Tiernutzungsform auf: Die Nerze leben einzeln oder zu zweit auf Gitterböden in äußerst kleinen Käfigeinheiten. Die gefangen gehaltenen Wildtiere zeigen allesamt Verhaltensstörungen, Stereotypien, beispielsweise das Wiederholen des immer gleichen Bewegungsablaufs: An die Käfigvorderseite, aufstehen, umdrehen, zurück in den Brutkasten, umdrehen, wieder an die Käfigvorderseite... Einzelne Tiere weisen schwere unbehandelte Verletzungen auf: Ein Nerz hatte eine schmerzhafte offene Infektion am rechten Auge. Doch solange das Fellkleid nicht leidet, kümmert das diesen Pelzfarmer nicht.
Dem VGT wurde dieses aktuelle Foto- und Videomaterial mit Orts- und Zeitnachweis aus Tschechien zugespielt: