Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.12.2013)
Wien, am 20.12.2013Pelzfarmverbote weiten sich international aus - jetzt auch Estland und Italien
Mit dem Pelzfarmverbot in Holland Ende 2012 drängen die Pelzfarmen nach Süd- und Osteuropa - und werden auch dort jetzt mit Verboten empfangen!
Es gibt nur wenige Themen, in denen Österreich wirklich eine weltweit vorbildliche Haltung und Vorreiterrolle eingenommen hat. Tierschutz ist aber ein solches. Mit dem weltweit ersten Pelzfarmverbot 1998 wurden Zeichen gesetzt und Österreich war allen anderen Ländern mehr als 1 Jahrzehnt voraus. Doch mit England, Schottland und Wales waren wir bald in guter Gesellschaft. Nun gibt es neben Holland auch Verbote in Slowenien und Kroatien. Mitte Oktober 2013 hat das Umweltministerium von Estland nun auch ein gesetzliches Pelzfarmverbot formuliert, das bereits durch den dortigen Ministerrat ging. Demnächst wird es dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt. In Estland gibt es 3 Nerzfarmen, wobei eine davon 170.000 Nerze hält und damit einer der größten Betriebe dieser Art in Europa ist.
Ende November 2013 veröffentlichte eine polnische Tierschutzorganisation aktuelles Filmmaterial aus den Pelzfarmen der Präsidenten der polnischen Pelztierzuchtvereinigung und von Skinplex, einer Promotionfirma für polnische Pelze am internationalen Markt. Die Zustände in den Farmen dieser führenden Pelzfarmer sind derartig tierquälerisch, dass sich auch in Polen nun eine Mehrheit für ein Pelzfarmverbot ausspricht.
Und auch in Italien wird die Luft für Pelzfarmen immer dünner. Im November und im Dezember 2013 wurden zwei neue Pelzfarmprojekte in Modena und Bergamo von Pelzfarmern aus Nordeuropa zu Fall gebracht. Im Gegenzug gab es regionale Pelzfarmverbote in diesen Bezirken, sowie in der Emilia Romagna, wo sich immerhin 5 der letzten 20 italienischen Pelzfarmen befinden, und der Lombardei. Ende November 2013 übergaben TierschützerInnen eine 70.000 Unterschriften starke Petition an die Regierung, die eine Umsetzung des Pelzfarmverbots fordert. Dieses liegt nämlich seit dem heurigen Sommer im Senat auf und sollte demnächst beschlossen werden.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: ,,Ein Land nach dem anderen verbietet nun grundsätzlich die Herstellung von Tierpelz. Dieses Produkt ist reiner Luxus und bedeutet gleichzeitig horrendes Tierleid. Eine aufgeklärte Gesellschaft muss Pelzfarmen daher verbieten und Österreich ist vorbildlich vorangegangen. Es verwundert daher besonders, wenn es noch immer Geschäfte wie Kleider Bauer gibt, die mit einer nicht nachvollziehbaren Herzenskälte und ewiggestrigen Einstellung zu Tierschutz weiterhin Tierpelze verkaufen. Dazu passt, dass Kleider Bauer Proteste, wie vor wenigen Tagen jenen von 2 Aktivisten einer Tierschutzorganisation vor der Filiale in der Wiener Mariahilferstraße, mit Brachialgewalt bekämpft. Kleider Bauer würde besser nach Russland oder China passen, wo man weder mit Tierschutz, noch mit Demokratie viel anzufangen weiß. Aber auch dort wird sich die Vernunft eines Tages durchsetzen!"